FREIE MITTE – VIELSEITIGER RAND
Jahr: 2014
Ziele/Ideen:
DER RESSOURCEN-COUP
15% STRASSENBAU
Der Entfall hoher Investitionen in kostenintensive Verkehrsinfrastruktur kommt der Ausstattung des Freiraums zugute. Die außergewöhnliche Ersparnis im Straßenbau durch den Ressourcen-Coup forciert die Entwicklung der sanften Mobilität, die gleichzeitig die Qualität der Freiräume stärkt.
200% FREIRAUM
Statt fragmentierter Freiräume im Inneren der Baufelder entsteht ein großzügiger zentraler Freiraum, der in Summe 1,5 mal so groß ist und als Ganzes erlebbar ist. Zusammen mit den quartiersbezogenen Freiräumen verdoppelt sich das Freiraumangebot.
Kurzbeschreibung:
Das Städtebauliche Leitbild für das Nordbahnhof-Areal (Siegerprojekt des internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs) propagiert, ausgehend von den Qualitäten des Ortes, ein exemplarisches Modell für die Entwicklung innerstädtischer Areale: Die Schaffung bzw. der Erhalt von Freiraum soll nicht im Widerspruch zur städtischen Verdichtung stehen. Die neuen Gebäudemassen verdrängen die bestehende Lücke nicht, sondern konstituieren diese neu und verstärken ihre räumliche Wirkung. Dies ist möglich, indem das erforderliche Volumen nicht gleichmäßig verteilt, sondern an den Rand der Lücke geschoben wird, bildet sich ein dichter urbaner Rahmen rund um die Brachfläche.
Um den Freiraumbestand des Nordbahnhofs zu erhalten, wird die Bebauung an den Rand geschoben. Inmitten dieses Rahmens liegt ein naturnaher, weitgehend unveränderter Freiraum mit dem spezifischen Charakter einer innerstädtischen Brache, die nun aber zur offensteht. Das Konzept nennt sich FREIE MITTE – VIELSEITIGER RAND: Die beiden Elemente sollen sich gegenseitig ergänzen und zusammenspielen.
Eine optimale Vernetzung in Bezug auf die sanfte Mobilität geht einher mit der Reduktion von Straßenraum und dem daraus resultierenden Verkehrsaufkommen.
Resultate:
Nachverdichten = Freiräume vermehren
Das Nordbahnhof-Areal entwickeln heißt, dem 2. und 20. Bezirk insgesamt eine Vision zu geben: das Freiraumarchipel, ein signifikantes Netzwerk verschiedenartigster Grünräume. Mitten in der Stadt kann die allgegenwärtige Nachbarschaft zu grünen Inseln erlebt werden.
Freie Mitte/Vielseitiger Rand initiiert einen Ressourcencoup und ermöglicht durch die Reduktion des Straßenbaus einen in Dimension und Atmosphäre einzigartigen innerstädtischen Freiraum.
Dieser Coup antwortet auf das Paradoxon, das durch das Kardinalthema der europäischen Kernstadt die innere Stadterweiterung aufgeworfen wird: mehr Dichte in der dichten Stadt muss gleichzeitig mehr Freiräume schaffen, um sich als echte Alternative zur weitaus ressourcenintensiveren Stadterweiterung in den Randbezirken etablieren zu können.
Partner:
Andreas Käfer Traffix Verkehrsplanung