KEBIP – Klagenfurt Electric Bus Investment Project
Jahr: 2022
Bundesland: Kärnten
Ziele/Ideen
KEBIP hat Herausforderungen technischer, finanzieller, ökologischer und vergaberechtlicher Natur.
Die Einführung einer neuen, klimaneutralen Antriebstechnologie bedingt Veränderungen im Betrieb des ÖPNV.
Die Betriebszuverlässigkeit und weitere technische Aspekte müssen beim funktionellen Vergabeverfahren so berücksichtigt werden, dass diese nicht auf Kosten von Ökologie und Gesamtlebenszykluskosten einhergehen. Als eine der größten Herausforderungen gilt somit die richtige Balance zwischen Technologieoffenheit und der Gewichtung von Entscheidungskriterien in Bezug auf Ökologie und Ökonomie.
Die Finanzierung der Umsetzungsmaßnahmen stellt eine weitere Herausforderung dar. Im Rahmen des Projektes werden Investitionen in der Höhe von ca. EUR 143 Mio. ausgelöst. Um mögliche Förderungs- und Finanzierungsmodelle zu prüfen, um als Stadt besser entscheiden zu können, welches Finanzierungsmodell weiter ausgearbeitet werden sollte, wird ein Finanzierungskonzeptscreening durchgeführt.
Kurzbeschreibung
Die Smart-City-Strategie der LH Klagenfurt wurde 2018 beschlossen. Diese gibt mit derzeit 236 Maßnahmen und 9 Handlungsfelder den Weg Klagenfurts zur Klimaneutralität vor. Mit Beteiligung von Klagenfurt an der EU-Cities-Mission als eine von 100 klimaneutralen und smarten Städten Europas wurden die Klimaziele nochmals geschärft. Die bilanzielle Klimaneutralität (mindestens 80 Prozent weniger direkte Treibhausgas-Emissionen, 20 Prozent weniger durch Kompensation) soll bereits bis 2030 erreicht werden. KEBIP (Klagenfurt Electric Bus Investment Project) wird seit 1.12.2020 realisiert, ist ein Schlüsselprojekt auf dem Weg zur Klimaneutralität und gewinnt durch die Beteiligung an der EU-Cities-Mission mehr an Bedeutung. Das Ziel von KEBIP ist die Attraktivierung, Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion im Verkehr, insbesondere ÖPNV, in Klagenfurt. Maßnahmen: Umstieg auf CO2-neutrale Busse, Busbeschleunigungsmaßnahmen, über 20 Mobilitätsknoten. Wirkung: Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030, Einsparung von 54.000 t CO2 im Jahr.
Resultate
Bei der Verwendung von Elektrobussen mit einem vollelektrischen Klimatisierungskonzept entfallen die CO2-Emissionen des Fahrbetriebs. Auch die deutliche Verminderung verkehrsbedingter lokaler und gesundheits- sowie umweltschädigender Emissionen von Stickoxiden, Feinstaub sowie Lärm ist ein positiver Effekt des Einsatzes von Batteriebussen in Klagenfurt. Die Reduktion trägt nicht nur zur ökologischen, sondern – durch die Minderung von Gesundheitsrisiken, wie z.B. Lungen- und stressbedingten Erkrankungen – auch zur sozialen Nachhaltigkeit des Vorhabens bei. Zudem ist zu erwähnen, dass durch die geplante Fuhrpark- und Fahrleistungserweiterung neue Arbeitsplätze in Klagenfurt entstehen. Bzgl. der ökonomischen Nachhaltigkeit wird auf eine durchgeführte Sensitivitätsanalyse zu variierenden Stromenergiepreisen verwiesen, die ergeben hat, dass die Umstellung mittels Depot- und Endpunktladung resilient gegenüber variierenden Energiepreisen ist.
Partner
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee: Projektverantwortlicher
KMG Klagenfurt Mobil GmbH: Projektpartner
Energie Klagenfurt GmbH: Projektpartner
Stadtwerke Klagenfurt AG: Projektpartner
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt a. Ws.