Klimafitter Gleisbau der Zukunft
Jahr: 2023
Bundesland: Steiermark
Ziele/Ideen
Die Bahn zeichnet sich durch äußerst effizienten Transport von Personen und Güter aus. Damit tragen Investitionen in Bahninfrastruktur auch wesentlich zur umweltfreundlichen Verkehrswende bei. Für einen sicheren und wirtschaftlichen Eisenbahnbetrieb müssen Gleise errichtet, regelmäßig instandgehalten und erneuert werden. Dies ist aber auch mit unerwünschten Umweltwirkungen verbunden. Hochleistungsfähige Gleisbaumaschinen sind meist lärm- und emissionsintensiv, arbeiten rund um die Uhr und führen simultan mehrere Arbeitsschritte durch. Besonders große Gleisbaumaschinengruppen mit einer Länge von mehreren Hundert Metern brauchen dabei bis zu 1000 Liter Diesel pro umzubauenden Gleiskilometer. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, welche Innovationen und Antriebssysteme für bestehende Fahrzeuge sowie Neuanschaffungen sinnvoll umgesetzt werden können, um eine Reduktion des Dieselverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen zu bewirken.
Kurzbeschreibung
Diese kollaborative Forschungsarbeit im Auftrag der ÖBB Infrastruktur AG behandelt den zukünftigen Einsatz ökologischer Gleisbaumaschinen in Österreich. Dies erfordert eine Analyse der von den Baumaschinenbetreibern eingesetzten Flotte, um den aktuellen Energiebedarf und die damit verbundenen Emissionen zu ermitteln. Nach einer Erhebung möglicher alternativer Antriebskonzepte für die eingesetzten Maschinentypen werden die möglichen Einsparungspotentiale der Technologien in Hinblick auf Treibhausgasemissionen dargestellt. Das Ziel stellt dabei eine Migrationsstrategie des in Österreich verwendeten Fuhrparks an gleisgebundenen Baumaschinen inklusive detaillierter Berechnung der damit verbundenen Umweltwirkungen dar. Darüber hinaus hilft ein erarbeiteter Entscheidungsbaum – abgestimmt nach regionalen und technischen Rahmenbedingungen – die richtige alternative Antriebstechnologie im Rahmen von Neubeschaffungen zu wählen.
Resultate
Die Studie zeigt auf, dass langfristig bis zu 72 % an Einsparungen der Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Status quo erreichbar sind. Neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen sind aber auch jene der Lärmemissionen sowie des Partikelausstoßes hervorzuheben. Diese stellen insbesondere für die Mitarbeiter:innen und Anrainer:innen vor Ort eine wesentliche Verbesserung dar. Darüber hinaus wird auch eine weitere Ausweitung der aktuell bereits umgesetzten Kreislaufwirtschaft von Materialien innerhalb der ÖBB Infrastruktur AG mitberücksichtigt. Hiermit können Ressourcen geschont und Transporte verhindert werden. Die Erkenntnisse der vorliegenden Untersuchung sind ein wertvoller Baustein für die Ökologisierung im Gleisbau und können beispielsweise als Steuerungsmaßnahme in Ausschreibungen Berücksichtigung finden.
Partner
evias e.U: Projektleitung, Bearbeitung
ÖBB Infrastruktur AG: Auftraggeber
Plasser & Theurer GmbH: Auftraggeber Vorstudie, Inputgeber
Technische Universität Graz: Bearbeitung
evias e.U.