Ortszentrum Lanzenkirchen – belebt und klimafit

Einreichende Institution: 3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimmermann OG
Jahr: 2023
Bundesland: Niederösterreich
Ortszentrum Lanzenkirchen - belebt und klimafit

Ziele/Ideen

Auch im ländlichen Raum wird großflächig versiegelt. Gerade am Land sehen wir oft das Problem lokaler Überschwemmungen durch ein überlastetes Kanalsystem. Gleichzeitig wird in einigen Regionen das Grundwasser knapp. Und Schatten entlang der Gehwege und auf Plätzen fehlt.
Mit dem Schwammstadt-Prinzip – das hier großflächig umgesetzt wurde – können neue Baumstandorte geschaffen werden. Diese wurden in Lanzenkirchen bewusst entlang von Gehrelationen und zur gezielten Kühlung von Platzbereichen gesetzt.
Gleichzeitig bietet das Bauprinzip Schwammstadt den Bäumen beste Standortbedingungen bei einem gleichzeitig minimalen Wasserverbrauch und entlastet das Kanalsystem bei Starkniederschlägen.

Kurzbeschreibung

Lanzenkirchen wollte mehr Leben in seinen Ortskern bringen, den es räumlich eigentlich nicht gab. Das Gemeindeleben spielte sich entlang einer wenig einladenden Straße ab. Das sollte sich ändern. 3:0 Landschaftsarchitektur entwickelte für das Ortszentrum einen stimmigen und funktionalen Masterplan, der ein zusammenhängendes Platzgefüge mit viel Platz für Begegnung und wenig Autoverkehr vorsah. Das zweite große Ziel war ein klimafittes Ortszentrum. Hier stand zuerst die Verringerung der Gefahr von lokalen Überschwemmungen im Vordergrund. Niederschläge sollten im Kreislauf bleiben und nicht den Kanal überlasten. Gleichzeitig sollte ein nachhaltig attraktives Ortszentrum entstehen und dazu gehört neben der wirtschaftlichen Belebung vor allem auch der angenehme Aufenthalt. Das Ortszentrum sollte trotz heißer werdender Sommer ein sozialer Treffpunkt werden und bleiben.

Resultate

Seit dem Umbau vor 2,5 Jahren haben bereits mehrere Starkregenereignisse gezeigt, dass die Schwammstadt die Niederschläge aufnimmt und den Pflanzen verfügbar macht. Der Kanal war nie überlastet und die Bäume sind gut versorgt. Es gibt keine wissenschaftliche Begleitung des Projekts, aber der vom Büro 3:0 Landschaftsarchitektur regelmäßig gemessene Stammumfang der gepflanzten Bäume deutet darauf hin, dass diese außergewöhnlich gut wachsen.
Vor allem die Belebung des Ortszentrum ist gut belegbar: Die letzte Bäckerei hatte in den 1980er Jahren ihren Betrieb eingestellt. Das neue Bäckerei-Café, das nach dem Umbau öffnete, hat etwa 400 Kunden am Tag – laut Aussage des Inhabers Reinhold Koll mit steigender Tendenz. Mittlerweile beschäftigt man hier sieben Mitarbeiter:innen.
Das Café mit Schanigarten dient als sozialer Treffpunkt und ist immer gut besucht. Auch der Platz selbst ist immer belebt. Sei es beim Wochenmarkt, bei Festen oder im Alltag – einen leeren Platz findet man kaum vor.

Einreicher

3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimmermann OG

Partner

Marktgemeinde Lanzenkirchen: Bauherr

3:0 Landschaftsarchitektur Gachowetz Luger Zimmermann OG

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