#RingFrei – eine menschfreundliche Umgestaltung der Kölner Ringe
Jahr: 2022
Ziele/Ideen
Die Verhinderung von gravierenden Unfällen, insbesondere Rechtsabiegeunfällen, in dem der Radverkehr von der Nebenanlage auf die Fahrbahn verlagert und damit in das Sichtfeld der motorisierten Verkehrsteilnehmer:innen gebracht wird.
Die Ablösung des völlig unterdimensionierten und schadhaften Radweg auf dem Hochbord durch eine komfortable Radanlage.
Ein Design, das eine bauliche nicht umsetzbare Abgrenzung zwischen den Rad- und Kfz-Spur kompensiert. Dazu gehört die Annäherung der Geschwindigkeiten durch die Einführung von Tempo 30, das das Raserproblem eindämmen helfen soll.
Durch den vollständigen Rückbau des alten Radweges soll den Fußgänger:innen mehr Raum geben und bestehende Konfliktsituationen entschärft werden.
Der Abbau des Kurzparkens soll zu weniger Parksuchverkehr führen und Flächen für das Liefer und Fahrrabstellanlagen schaffen.
Das Ordnen des öffentlichen Mobiliars in Verbindung mit weiteren Sitzmöglichkeiten soll die Aufenthaltsqualität steigern.
Kurzbeschreibung
Ziel ist die Neuverteilung des Straßenraums der in der Kölner Innenstadt gelegenen Ringe, einem gut sieben Kilometer langen Boulevard, um so eine deutlich sichere Mobilität insbesondere für Fußgänger:innen und Radfahrende zu ermöglichen. Das schließt eine weitgehend durchgängige und breite Radverbindung von der Bastei bis zum Bayenturm ein ebenso ein wie einen für Fußgänger:innen mehr denn je notwendigen und insbesondere ansprechenden Raum zum Gehen, Flanieren wie Pausieren. Die Kölner Ringe sind eine Bundesstraße, die autogerecht ausgebaut wurde, dies obwohl dort gewohnt, gearbeitet, in vielen Clubs, Theatern, Kinos und Gastronomiebetrieben sich vergnügt wie auch eingekauft wird: Der klassischen Einzelhandel ist genauso vertreten wie gehobene Einrichtungshäuser. Zudem sind sie ein großer Campus: Über 80 Bildungseinrichtungen von der Kita, über Grund- und weiterführenden Schulen bis hin zu mehreren Fach- und Hochschulen sind dort Anrainer.
Resultate
2023 werden alle baulichen Maßnahmen weitgehend abgeschlossen sein und die Ringe können überwiegend durchgängig auf einer eigenen Radspur befahren werden.
Auf den Gehwegen, wo der alte Radweg zurückgebaut wurde, bewegen sich jetzt Menschen selbstverständlich nebeneinander und vermögen sich kaum vorstellen, dass sie sich noch vor kurzem den Raum mit Radfahrenden teilten.
Die Polizei Köln wertete die Unfallzahlen aus: Seit der Einführung von Tempo 30 auf den Ringen sind die Unfälle mit Personen- oder schweren Blechschäden auf(!) ein Drittel des Wertes von 2016 gefallen! Schwere Fuß- und Radunfälle in Verbindung mit Kraftfahrzeugen sind in den umgesetzten Abschnitten nicht zu verzeichnen gewesen und das Raserproblem ist deutlich zurückgegangen.
Tempo 30 bringt zudem deutlich weniger Lärm, wie auch weniger Schadstoffausstoß mit sich. All diese Ergebnisse konnte 2020 die Stadt Köln in einem gerichtlichen Vergleich mit der Deutschen Umwelthilfe einbringen, um Dieselfahrverbote abwenden.
Partner
ADFC Köln: Unterstützung, Beratung
Veedel lieben e.V. / Stylemile: Unterstützung, Beratung, Sprecher
Fahrradbeauftragter der Stadt Köln: Planung, Beauftragung, Umsetzung
Agora Köln e.V.: Unterstützung, Beratung
Greenpeace Köln: Unterstützung, Beratung
Radkomm e.V: Unterstützung, Beratung
VCD Köln: Unterstützung, Beratung
Stiftung für Kunst und Baukultur: Beratung, Ausstellungsräume
#RingFrei