Smart Street-Nachhaltige Umgestaltung des Kaiser Franz Josef Ringes in Baden
Jahr: 2019
Ziele/Ideen
Derzeit handelt es sich bei so gut wie allen Verkehrswegen um eine bedarfsorientierte Verkehrsplanung, welche den Fokus auf den Autoverkehr legt. Diese fördert jedoch den voranschreitenden Klimawandel und vertreibt die Bevölkerung durch Lärm, Geruch und der Unfairness von der Straße. Weiters tragen die versiegelten Verkehrsflächen (Asphalt, Beton, usw.) zur Versickerungsproblematik und lokalen Aufheizung bei. Der dabei auftretende Urban Heat Island Effekt ist bereits in global betrachteten kleineren Siedlungsgebieten, wie der vorliegenden Stadtgemeinde Baden messbar und spürbar.
Weiters schreibt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Deutschland) ab dem Jahr 2020 vor, dass alle aus Steuergeldern finanzierte Infrastrukturbauten mithilfe von BIM (Building Information Modeling) erstellt werden müssen. Es gibt derzeit jedoch einerseits äußerst wenige Beispielprojekte im Verkehrswegebau und andererseits nur eine praxistaugliche Softwarelösung (ProVI).
Kurzbeschreibung
Der Entwicklung von Smart-Cities, Smart-Homes und der allgemeinen Vernetzung unseres Lebens folgend, soll eine nachhaltige Umplanung des Kaiser Franz Josef Ringes in Baden erfolgen.
Die ausgearbeiteten Pläne und 3D Modelle enthalten einen verbesserten Straßenquerschnitt, Voraussetzungen für eine neue Verkehrsverteilung und ein Begrünungskonzept für diesen zentralen Stadtteil. Grundlage hierfür bietet die Auswertung der aktuellen Verkehrssituation unter Berücksichtigung des nicht motorisierten Verkehrs. Um die verbesserte Verkehrslage zu visualisieren und mit der jetzigen zu vergleichen, wurde eine graphische Verkehrssimulation angefertigt werden. Im Großen und Ganzen wird durch die Umgestaltung einerseits das gesellschaftliche Gefühl gefördert und anderseits die Nachhaltigkeit verbessert werden. Das Endergebnis bildet somit eine Grundlage für die zukunftsorientierte Stadt- und Infrastrukturplanung.
Resultate
Zu den Resultaten zählt die Auswertung des Parkraums und der Verkehrszählung und eine auf diesen Grundlagen basierende Verkehrssimulation. Mit dieser war es möglich Emissionswerte zu ermitteln und miteinander zu vergleichen. Durch die Verbesserung der Verkehrssituation kann man beispielsweise 60 Liter Treibstoff pro Stunde, 69 Prozent CO2 (eingesparte Menge entspricht dem Flug von Wien nach München für eine Person) und 42 Prozent NOx einsparen.
Das Begrünungskonzeptes umfasst 6.300m² an neuen Grünflächen und wirkt gegen das Versickerungsproblem und lokalen Hitzeinseln. Das gesamte Konzept wurde weiters in Form eines BIM-fähigen Modells erstellt, wodurch es möglich war verschiedenste Renderings und 3D-Drucke zu erstellen.
Zusätzlich dient das Projekt nicht nur als Vorlage für neu, klassenübergreifende Schulprojekte an der HTL Mödling Abteilung Bautechnik-Umwelttechnik, sondern auch für Stadtgemeinden, die an dieser neuen Planungsmethode interessiert sind.
Partner
Stadtgemeinde Baden: Ansprechpartner und Baudirektor der Stadtgemeinde