Stellplatzoptimierung im Wohnbau
Jahr: 2007
Bundesland: Vorarlberg
Ziele / Ideen:
Optimierung der Stellplatzzahl, gerechte Anlastung der Stellplatzkosten, Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen für alternative Verkehrsdienstleistungen, Steigerung der Flexibilität.
Kurzbeschreibung:
24 Prozent der Haushalte in Österreich haben kein Auto, 26 Prozent der Haushalte haben mehr als ein Auto. Trotzdem schreiben die Baugesetze der Bundesländer jedem Haushalt die gleiche Anzahl an Stellplätzen vor (mindestens einen). Obwohl die vorgeschriebenen Stellplätze im Durchschnitt dem Bedarf entsprechen, passt diese Vorschrift nur für die Hälfte der Haushalte. Autofreie Haushalte zahlen zuviel, Haushalte mit mehreren Pkw zu wenig. Autos stehen auf der Straße, gleichzeitig stehen Tiefgaragen leer.
Die Garage einer Wohnanlage soll der Hausgemeinschaft gemeinsam gehören (ideelle Teilung statt reale Teilung), jeder Haushalt hat das Nutzungsrecht für einen Stellplatz. Die Kosten werden nach Nutzung (mit den Betriebskosten) abgerechnet. Die Bewohner verpflichten sich gegenüber der Gemeinde, eigene Autos nicht auf der Straße vor der Wohnanlage abzustellen. Statt dem Parkplatz können auch alternative Mobilitätsdienstleistungen bezogen werden (Mietertickets, Carsharing-Guthaben, Fahrrad-Service vor Ort). Autofreie Haushalte werden nicht mit Parkplätzen zwangsbeglückt sondern bekommen Dienstleistungen, die sie brauchen können. Flexibilität ist gegeben (späterer Autokauf beziehungsweise verkauf)
Resultate:
• autofreie Haushalte werden finanziell entlastet,
• wohnungsnahe Mobilitätsdienstleistungen bekommen Chancengleichheit und damit Stärkung des Umweltverbundes,
• Straßenparken wird vermieden, Stellplatznutzung wird optimiert.
DI Christian Steger-Vonmetz