Vernetzte Logistik mit sozialem Mehrwert
Jahr: 2020
Bundesland: Wien
Ziele/Ideen
Da Zustellungen mit Cargo Bikes auf der Fahrradinfrastruktur fließend erfolgen können wird der motorisierte Individualverkehr reduziert und gleichzeitig zu einer Verbesserung des Lebensraumes beigetragen. Unbefriedigende Zustellung bzw. Zustellfenster von alltäglichen Lieferungen werden vermieden, da eine punktgenaue und zuverlässige Anlieferung durch gute Kommunikation gewährleistet wird. Individualisierung und im Extremfall Vereinsamung der Gesellschaft, sowie Kommodifizierung städtischer Räume werden verhindert, da auf die soziale Interaktion mit den KundInnen Wert gelegt wird.
Kurzbeschreibung
Die Evaluierung des Grätzl-Hub Konzepts ist Teil des Forschungsprojekts KoopHubs (08/2018-01/2021), das im Rahmen der Ausschreibung „Mobilität der Zukunft“ von FFG / BMVIT gefördert wird. Ziel von KoopHubs ist die Entwicklung eines stadtumfassenden, zweistufigen, kooperativ genutzten Logistiknetzwerks für Kleinsendungen. Projektpartner sind WU ITL, AIT, WU FISCM, Post AG, Gredata, FGM-AMOR, TPA und Goodville. Das Forschungskonzept Grätzl-Hub erweitert Mikro-Hubs um soziale Zusatzangebote und fokussiert auf die Cargo Bike Zustellung regionaler Kleinsendungen. Dieses Konzept ermöglicht drei innovative Aspekte: flexible dynamische City Logistik, alternative Mobilität und sozialen Mehrwert. Erstens gelingt die Integration alternativer Mobilität in die tägliche Distributionslogistik. Zweitens wird der jeweilige lokale Wirtschaftsstandort aufgewertet. Drittens erfolgt eine Stärkung der sozialen Vernetzung, etwa durch Nutzung von Räumlichkeiten oder community-basierten Angeboten.
Resultate
Es wurden Literaturrecherchen zu Systemkomponenten und Anforderungen an Grätzl-Hubs durchgeführt. Gemeinsam mit dem Aspern Mobil Lab wurden zwei Workshops geplant und abgehalten. Ziel der Workshops war die Identifikation und Darstellung der Anforderungen an einen Grätzl-Hub aus Sicht unterschiedlicher AkteurInnen (Kaufleute, BetreiberInnen, AnrainerInnen, TransporteurInnen, Lebensmitteleinzelhandel, Wirtschaftskammer, öffentlicher Sektor, BauträgerInnen, LogistikdienstleisterInnen). Eine strukturierte Auflistung von sozialen Funktionen am Grätzl-Hub konnte auf Basis von Recherchen, Interviews und Workshops erstellt werden. Die AkteurInnen haben die Relevanz des Konzepts erkannt und bestätigt, sowie den Innovationsgehalt bestätigt und großes Interesse an der Weiterführung bekundet. Erste Ergebnisse beinhalten die relevanten sozialen Zusatzfunktionen, welche am Grätzl-Hub angeboten werden. Diese beinhalten beispielsweise Nachbarschaftsservices, gemeinschaftliche Raumnutzung, Lastenradverleih.
Partner
WU FI SCM: Projektpartner
AIT – Austrian Institute of Technology: Projektpartner
Goodville Mobility OG