Wälderexpress
Jahr: 2020
Ziele/Ideen
Beinahe ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen ist auf den Verkehrssektor zurückzuführen, wobei knapp 70% davon dem Straßenverkehr zuzuordnen sind. Um die Klimaziele und die damit einhergehende drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu erreichen, ist der Wandel hin zu emissionsarmen Mobilitätslösungen unerlässlich. Die Projektregion ist aufgrund der Nähe zum wirtschaftlich starken Rheintal und der landschaftlichen Schönheit sowohl als Wohn- als auch als Ausflugsregion, beliebt. Die Region sieht sich daher mit einer zunehmenden Verkehrsbelastung durch Pendler – und Tourismusverkehr (insbesondere Schi-Anreiseverkehr) konfrontiert. Die öffentliche Anbindung an benachbarte Regionen (Rheintal) erfolgt aktuell mit dem Landbus Bregenzerwald. Von den in Spitzenzeiten entstehenden Fahrzeitverzögerungen infolge von Staubildung beim MIV sind die Busse vollumfänglich betroffen.
Kurzbeschreibung
Das Vorhaben Wälderexpress zielt auf die Identifikation von Potenzialen einer Eisenbahnverbindung der Region Bregenzerwald mit dem Rheintal ab. Der Fokus der Studie liegt dabei darauf, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, den Lebens – und Wirtschaftsraum Bregenzerwald attraktiver zu machen, schnellere Fahrzeiten zu ermöglichen und die Verkehrsbelastung durch Pendel – und Tourismusverkehr zu vermindern. Zudem sollen mit dem Projekt die Vorteile neuartiger Technologien wie autonom fahrendes Wagenmaterial, Antriebslösungen mit Wasserstoff oder Akku im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen dargestellt werden. Während bei bisherigen Untersuchungen der Fokus hauptsächlich auf einzelne Faktoren wie Kosten oder Ausbau bestehender Kapazitäten gelegt wurde, wird im vorliegenden Projekt erstmals das absehbare Gesamtpotenzial dargestellt und eine ganzheitliche Betrachtung der maßgebenden Faktoren umgesetzt: Umwelt, Technologie und Innovation und sozialer Mehrwert. Dies soll in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Forschung, öffentlicher Hand und Unternehmen erfolgen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen allen Interessierten als Best Practice Beispiel zur Verfügung gestellt werden und einen wesentlichen Anteil zur Etablierung eines internationalen Kompetenzstandortes im Bereich nachhaltiger Mobilität beitragen.
Resultate
Als Ergebnisse und Erfolge bisher sind festzuhalten:
• Masterarbeit Wakolbinger TU Graz (2018): Die durchgeführte Masterarbeit zeigt die technische Machbarkeit einer leistungsfähigen und umsetzbaren Trassierung als Vollbahnvariante auf
• Masterarbeit Hofer TU Graz (2020): Die sich in Fertigstellung befindliche Arbeit, zeigt aufbauend auf den Erkenntnissen der Arbeit aus dem Jahr 2018, folgenden Mehrwerte auf:
o Detailtrassierung mit Fokus auf bestmögliche Anbindung der Ortszentren, Umweltverträglichkeit, minimale Fahrzeit und Umsetzbarkeit.
o Erarbeitung detaillierter Betriebskonzepte unter Berücksichtigung des S-Bahn-Verkehrs auf der Vorarlbergbahn.
o Prüfung von grenzüberschreitenden Direktanbindungen nach St. Margarethen (CH) und Lindau (DE) für den Schi-Anreiseverkehr
o Analyse der notwendigen Voraussetzungen, Machbarkeit sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher autonomer Betriebsführungskonzepte.
o Vergleich unterschiedlicher Antriebsarten (Elektro-Akku, Oberleitung, Wasserstoff) im Hinblick auf Infrastruktur, Betrieb, Umwelt und Umsetzbarkeit.
Partner
TU Graz / Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft: Forschungspartner