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Verkehrswende auf Quartiersebene: SUNRISE-Projekt Bremen

Verkehrswende auf Quartiersebene: SUNRISE-Projekt Bremen
AM-020 2022 Straßenrundgang mit Anwohnern als Beteiligungsformat; Foto: Michael Glotz-Richter

Ziele/Ideen

Das Bremer SUNRISE Quartier weist – wie viele Städte in Europa – enge Straßenräume auf, die erheblichen Nutzungskonkurrenzen ausgesetzt sind. Die Zunahme der Zahl als auch der Größe von privaten PKW bildet eine besondere Herausforderung – obwohl die PKW Besitzquote nur 48 PKW/100 Haushalte beträgt. Unter dem Parkverhalten haben vor allem Menschen zu Fuß leiden müssen, da Gehwege weitgehend beparkt wurden. Zugleich kommen zusätzliche Herausforderungen, die auch Platz beanspruchen: Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, neue Logistiklösungen (von Mikrohubs bis Lieferzonen) für den ansteigenden Zustellverkehr, Antworten auf die Klimaproblematik und Flächen für Sharing-Angebote von Scooter bis Lastenräder. Im SUNRISE Quartier zeigte sich zudem die Problematik des Parkverkehrs zu dem benachbarten Großklinikum.
SUNRISE gab keine singuläre Antwort auf die Herausforderungen, sondern nach intensiver Partizipation ein Bündel von Maßnahmen.

Kurzbeschreibung

Mobilität fängt zu Hause – im Quartier – an. Das Bremer SUNRISE-Projekt hat auf Quartiersebene zum Ziel eine Stärkung des Umweltverbundes als Alternative zur Autonutzung, auf eine Neuordnung des Straßenraums und auf Mobilitätsangebote als Alternative zum Autobesitz. Der Straßenraum wurde neu geordnet: 1630 Meter Gehweg von geparkten Autos befreit, rund 200 neue Fahrradabstellplätze geschaffen, zwei neue Carsharing-Stationen angelegt, Lastenrad-Sharing ausgebaut. Rund 150 Autos stehen nun weniger im Quartier.

Die Neuordnung war zugleich Teil eines umfassenden Partizipationskonzepts, das mit Straßenständen, Rundgängen mit Anwohner:innen, einem Projektbeirat sowie einem Online-Beteiligungstool vielfältige Möglichkeiten zur Beteiligung gab. Das Thema Parken ist emotional sehr aufgeladen. Mit den Formaten sollten verstärkt etwa Familien und mobilitätseingeschränkte Menschen angesprochen werden, um ihnen sprichwörtlich mehr Raum geben zu können.

Resultate

Es wurden in den 22 Straßen 1630 Meter Gehweg wieder für Menschen zu Fuß, mit Rollator, mit Rollstuhl oder Kinderwagen voll nutzbar, die Zahl der abgestellten Autos um rund 150 reduziert. Zwei zusätzliche Carsharing Stationen ergänzen das vorhandene Angebot im Quartier um 5 Carsharing-Fahrzeuge. Untersuchungen haben gezeigt, dass jedes Carsharing Fahrzeuge 16 private Fahrzeuge ersetzt. Es erfolgt eine Entlastung um rund 80 PKW. Vorhandene Garagen werden mehr genutzt. 19 Haushalte gaben an, ihr Auto verkauft zu haben, 24 weitere erwägen das Abschaffen des PKW.
Eine Vielzahl von Fahrradbügel wurden parallel zum Bord auf der Fahrbahn installiert, um hier sicher Fahrräder abstellen zu können. Zwei Stationen stellen das (kostenfreie) Lastenrad Fietje zur Verfügung. Die Nachher-Untersuchungen zeigen, dass die Begehbarkeit der Gehwege, ausreichende Breiten für Müllabfuhr und Fahrradparken als deutlich verbessert wahrgenommen werden, PKW Parkmöglichkeiten hingegen erheblich verschlechtert.

Einreicher

Freie Hansestadt Bremen

Partner

Freie Hansestadt Bremen, Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: Referent nachhaltige Mobilität

Freie Hansestadt Bremen, Die Senatorin für Klimasc: Koordination des lokalen SUNRISE Projektes

Freie Hansestadt Bremen, Ortsamt Mitte/Östliche Vo: Stadtteilvertretung, Sitzungsleitung Beirat

Europäische Kommission: Förderung des europäischen SUNRISE Projekt

TU Wien: wissenschaftliche Begleitung

Rupprecht Consult: europäische Projektkoordination SUNRISE

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