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Virtual Trip

Ziele/Ideen

Viele ältere Menschen sind aufgrund von körperlichen und psychischen Einschränkungen bei der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe benachteiligt. Selbst wenn Herausforderungen bei der Anreise, das Fehlen von barrierefreien Sanitäranlagen oder zu der Mangel an Sitzgelegenheiten für Ruhepausen in öffentlichen Gebäuden ausgeklammert werden, führt das hohe Tempo des Alltags im öffentlichen Raum bei den Betroffenen zu Überforderung und aus dessen Folge zum Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben.
Aktivitäten wie Ausflüge in die Natur oder der Besuch von Ausstellungen und Konzerten gehört für viele Menschen zu einem erfüllenden Leben. Ältere und beeinträchtigte Menschen können diese Aktivitäten, die auch wie selbstverständlich zu ihren Leben dazugehört haben, nicht mehr nutzen und verlieren somit wichtige Ressourcen bei der emotionalen Bewältigung ihrer Erkrankungen, dadurch wird auch ihre Lebensqualität eingeschränkt.
Viele pflegebedürftige Menschen und BewohnerInnen von Langzeitpflege-Einrichtungen haben durch fehlenden gesellschaftlicher Teilhabe keine Möglichkeiten mehr sich selbstständig zu betätigen und dadurch positive Verstärkung zu erwirken. Der Rückzug ist verbunden mit sozialer Isolierung und emotionaler Einsamkeit, woraus wiederum das Risiko erwächst, dass sich der gesundheitliche Status verschlechtert.
Orte besuchen können, ohne an seine Einschränkungen und Krankheiten denken zu müssen, kann zur Entlastung von Stress und zur Stärkung der Resilienz beitragen und dadurch nicht nur den BewohnerInnen selbst, sondern auch für Pflegepersonal und Angehörigen hilfreich sein.

Kurzbeschreibung

Ziel des Projekts Virtual Trip ist die Entwicklung einer Applikation für virtuelle Ausflüge (in die Natur, Museumsbesuch, Einkaufsstraßen, …) für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität um die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und die Anwendung auf der VR-Brille als Motivation für Therapien und soziale Interaktion zu nutzen.
Dafür soll mittels Design-for-All-Ansatz die virtuellen Ausflüge so gestaltet werden, dass alle UserInnen virtuelle Realität möglichst einfach benutzen können, denn im Pflegesetting ist nicht nur die primäre Zielgruppe und ihre Bedürfnisse zu beachten, sondern auch das Pflegepersonal und Angehörige, die die virtuelle Realität für die SeniorInnen bedienen. Mittels Second Screen können die BegleiterInnen die VR-Brille steuern und sehen, was die UserInnen gerade betrachten.

Resultate

BewohnerInnen wurden gebeten, eine Virtual Reality Brille auszuprobieren und über ihre ersten Erlebnisse mit Virtueller Realität zu berichten. Die freiwillige Nutzungsdauer war um einiges länger als es erwartet wurde, der Großteil der BewohnerInnen betrachteten die 360-Grad Landschaft etwa 30-45 Minuten lang.
Die Ergebnisse zeigen, dass VR für die BewohnerInnen von großem Interesse ist, es unterhaltsam für sie war die virtuellen Umgebungen zu erforschen. Spannend, interessant, wunderschön, herrlich, faszinieren und das Gefühl von Heimweh waren einige der Reaktionen.
Ob die BewohnerInnen bei sich selbst eine Einsatzmöglichkeit für die VR-Brille sehen hängt stark von den subjektiven Einschätzungen ihrer Freizeit ab. Haben BewohnerInnen viele Fixpunkte in ihrem Tagesablauf, wie zum Beispiel Therapien oder soziale Gruppenaktivitäten, so sehen sie weniger Bedarf eine VR-Brille zusätzlich in der Freizeit zu nutzen, im therapeutischen Setting würden sie sich jedoch über die Abwechslung freuen. BewohnerInnen die nach ihrer subjektiven Einschätzung eher zurückgezogen leben und früher wenig Reisen unternommen haben, könnten Interesse haben verpasste Gelegenheiten zum Reisen, Träumen & Entspannen nachzuholen wollen. Technologie-begeisterte BewohnerInnen könnten an den Möglichkeiten der Technologie an sich interessiert sein und auch bewegte Umgebungen, Videos oder Spiele im Alltag oder bei Therapien verwenden wollen. Die BewohnerInnen nannten auch Einsatzmöglichkeiten für andere BewohnerInnen, die den Großteil der Zeit auf der Station verbringen. Für sie wünschen sie sich Ablenkung & Abwechslung vom Alltag.
Österreichische Reiseziele, Naturszenen auch kulturelle Ausflüge oder auch Orte des täglichen Lebens wären für die BewohnerInnen interessant für virtuelle Erkundungen. Fernreiseziele stellen eher die Ausnahme dar und werden von BewohnerInnen genannt, die in ihrer Biographie bereits Fernreisen unternommen haben. Die eventuell mit Skepsis verbundene Neuartigkeit der VR-Brille dürfte durch die Bekanntheit der auf der VR-Brille gezeigten Örtlichkeiten reduziert werden.
Unseren MitarbeiterInnen wurde die Technologie ebenfalls vorgestellt. Sie sehen ein großes Potential in der Technologie, die ihnen dabei hilft einmalige Erlebnisse mit ihren BewohnerInnen zu teilen. Die Orte, die BewohnerInnen besuchen wollen könnten schätzten die MitarbeiterInnen sehr ähnlich ein wie die BewohnerInnen. Der einzige Punkt, der Diskussionspotential birgt ist, ob auch für Menschen mit Demenz Virtual Trip geeignet ist.

Einreicher

Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit

Partner

Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit: Projektleitung und -durchführung

OVOS Media: Jörg Hofstätter

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