hi MOBIL
Jahr: 2019
Bundesland: Kärnten
Ziele/Ideen
Gegenwärtig werden ca. 58 Prozent aller Wege im Klagenfurter Binnenverkehr (90 Prozent im stadtgrenzüberschreitenden Verkehr) mit dem Auto zurückgelegt. Im Binnenverkehr entfallen 42 Prozent aller Wege auf den Öffentlichen Verkehr (sechs Prozent), den Radverkehr (zwölf Prozent) und auf das Gehen (24 Prozent). Es braucht daher Impulse und Ansätze zur Stärkung dieser drei Bereiche, um den Modal Split im Binnenverkehr auf das gesetzte Ziel von 60 Prozent (stadtgrenzüberschreitend auf 40 Prozent) bis zum Jahr 2030 zu erhöhen. Die derzeitige Verkehrssituation in Klagenfurt begünstigt das Auto durch ein gut ausgebautes Straßennetz und eine Ausrichtung der Planung auf das Auto. Auf diese Rahmenbedingungen muss durch das Setzen von entsprechenden Alternativangeboten reagiert werden, um ein Umdenken in der Bevölkerung Klagenfurts und eine Änderung des Verkehrsverhaltens zu erzielen.
Kurzbeschreibung
Klagenfurt hat sich zum Ziel gesetzt, die THG-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent zu reduzieren und sich zu einer Smart City zu entwickeln. Im Osten von Klagenfurt entsteht in Harbach nun das erste Smart-City-Siedlungsgebiet Kärntens für rund 1.700 Bewohnerinnen und Bewohner im Endausbau. Im Wohnbauprojekt hi- Harbach kommt erstmals ein nachhaltiges Mobilitätskonzept mit einem multimodalen Mobilitätsknoten zur Anwendung, der als Muster- Multimodalitätsknoten dient und dem weitere 20 im ganzen Stadtgebiet folgen sollen.
Folgende Mobilitätsdienstleistungen werden am Mobilitätsknoten hi MOBIL angeboten:
• Anbindung zum Öffentlichen Verkehr (Bushaltestellen)
• E-Ladeinfrastruktur (Normal- und Schnelllader)
• Sharing Angebote bzw. Verleihsysteme: ((E-) (Lasten-)Fahrräder/ E-Car/ Trolley/ Fahrradanhänger)
• Anbieteroffene Selbstbedienungs- Paketstationen
• Fahrrad Service Station
• Multifunktionale Ladezone
• Fahrradabstellplätze
• Digitale Service-Plattform zur Bündelung der digitalen Angebote
• Mobilitätsberatung
Resultate
Mit der Errichtung des hi MOBIL Mobilitätsknotens in Klagenfurt Harbach wird ein erster Schritt in eine Verschiebung des Modal Splits in Richtung Gehen, Radfahren und Öffentlicher Verkehr gesetzt. Der Mobilitätsknoten hi MOBIL soll bereits vor Bezug der Bewohnerinnen und Bewohner des ersten Bauabschnittes (geplant im Jahr 2020) errichtet werden, die Mobilitätsangebote bereits vorab kommuniziert werden und bereits vor Bezug der ersten Bewohnerin und des ersten Bewohners auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Dabei kann auch eine Vorbildwirkung für andere Wohngebiete erzielt werden. Die Förderung von E- Mobilitäts- und Sharing-Angeboten, sowie eine gute Anbindung an den Öffentlichen Verkehr sind daher zwei zentrale Aspekte des Mobilitätskonzepts für den Mobilitätsknoten in Harbach, der der erste dieser Art in Klagenfurt (und Kärnten) ist.
Partner
Wohnbauträger VKS und GWG: Projektpartner und Wohnbauträger
KMG/ Familiy of Power: Wolfgang Hafner und Gerd-Ingo Janitschek
Diakonie de la Tour und Universität Klagenfurt : Andrea Klinglmair und Nina Hampl
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, Abteilung Klima- und Umweltschutz