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Active Mobility Service | Zusammenspiel von Klimawandel und Radfahren

Active Mobility Service | Zusammenspiel von Klimawandel und Radfahren
Bike Citizens

Ziele/Ideen

Wie der Standard am 5. Juni 2020 schrieb, gab es 2018 mehr als 700 frühzeitige Todesfälle, und damit mehr Tote durch Hitze, als Verkehrstote im selben Jahr (https://www.derstandard.at/story/2000117909682/laut-regierung-jaehrlich-500-fruehzeitige-todesfaelle-durch-hitze-in-oesterreich). Die Wechselwirkung zwischen Klima und aktiver Mobilität spielt eine zentrale Rolle im Projekt. Nicht nur wird durch den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad dazu beigetragen, Klimaziele zu erreichen. Auch hat das Klima einen Einfluss auf die Bereitschaft der Menschen, Rad zu fahren. Diese Wettersensitivität der Radfahrenden wurde im Projekt untersucht. Dadurch soll der Herausforderung begegnet werden, Menschen trotz unattraktiver Wetterbedingungen (z. B. Temperaturen weit über der Komforttemperatur bei Bewegung) dennoch zum Radfahren zu motivieren. Die Klimaentwicklung und damit verbundenen längere Hitzeperioden sollen auch zukünftig die Bereitschaft zum Radfahren nicht einschränken, sondern im Gegenteil: Diese Bereitschaft soll mithilfe von Maßnahmen, die basierend auf Erkenntnissen durch das „Active Mobility Service“ getroffenen wurden, erhöht werden.

Kurzbeschreibung

„Active Mobility Service“, als Teil des EU-H2020-Projekts climate-fit.city, hat zum Ziel, ein Service zu entwickeln, das die Wettersensitivität von Radfahrenden in verschiedenen Städten mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen analysiert und vergleicht. Davon sollen Politik und Verkehrsplanung Maßnahmen ableiten können, die die Wettersensitivität von Radfahrenden lokal reduzieren, um mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen. So kann die Klimawiderstandsfähigkeit von Radfahrenden zum Beispiel durch Sprühnebelanlagen im Sommer verbessert werden.

Erstmals wurde ein Modell entwickelt, dass die Wettersensitivität des Radverkehrs und damit zusammenhängend eine Radverkehrsverhaltensänderung aufgrund von klimatischen Veränderungen analysiert und darstellt. Auch das IPCC (Intergovernmental Panel of Climate Change) meint: Zur Bewältigung der Klimakrise braucht es neben einer nachhaltigen Entwicklung und Abschwächung des Klimawandels (Mitigation) auch eine Anpassung unseren Lebensalltags an klimatische Veränderungen.

Resultate

Maßgebliches Ergebnis des Projekts stellen die darin entwickelten „Active Mobility Services“ dar:
1. Aussagen über Wettersensitivitäten von Radfahrenden in den Pilotstädten Wien, Bremen, Berlin
2. Aussagen über die Fahrradfreundlichkeit von Städten in Bezug auf klimatische Bedingungen
3. Verfügbarkeit eines Klima-Layers im GPS-Datenanalysetool Bike Citizens Analytics zur Auswertung und Analyse des Radverkehrsverhaltens
4. Analysemöglichkeiten in Bike Citizens Analytics des Routenwahlverhaltens von Radfahrenden in Bezug auf Klima- und Wetterveränderungen
Konkret wurden dabei für die Städte Wien, Berlin und Bremen Karten, Tabellen und Kennzahlen, sowie Städte-spezifische Reports erstellt, die diese Analysen abbilden.

Im Hinblick auf Umweltverträglichkeit ist festzuhalten, dass die „Active Mobility Services“ ermöglichen, gezielt Maßnahmen zu setzen, die Wettersensitivität von Radfahrenden zu reduzieren. Damit soll ein Shift vom Rad auf andere Verkehrsmittel unter bestimmten Klima- und Wetterbedingungen verhindert und somit das gesamte Verkehrsgeschehen einer Stadt umweltverträglicher werden.
Weiters kann durch die potentiellen Maßnahmen auch ein sozialer Mehrwert generiert werden: Je mehr Menschen in einer Stadt Radfahren, desto kühler ist diese Stadt im Sommer. Dadurch steigt die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, die Menschen verweilen und begegnen einander. Auch durch mögliche Förderungen, die aufgrund der Ergebnisse durch die Stadt ausgelobt werden, kann ein sozialer Mehrwert entstehen.

Einreicher

Bike Citizens Mobile Solutions GmbH

Partner

JOANNEUM RESEARCH: Analyse

VITO: Klimadaten

KU Leuven: Klimadaten

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