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Aus Sonnenkraft wird Zugkraft!

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Ziele/Ideen

Der Bedarf der heimischen Bahnen an Traktionsenergie wird derzeit zu etwa 92% aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt. Der meiste Strom stammt aus Wasserkraft, die zu rund einem Drittel in den acht ÖBB-eigenen Wasserkraftwerken erzeugt wird. Rund ein Viertel stammt aus vier Partner-Wasserkraftwerken, der Rest wird aus dem öffentlichen 50-Hertz-Netz zugekauft (~35%). Der Geschäftsbereich Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur AG ist unter anderem verantwortlich für die Erzeugung, den Einkauf sowie den Vertrieb von 16,7 Hz Bahnstrom und ist stets bestrebt, die Ökobilanz des Transportmittels Bahn in Österreich zu verbessern. Hierzu wird neben der effizienteren Nutzung der eingesetzten Energie auf die Steigerung der Bahnstromproduktion durch erneuerbare Energien gesetzt. In diesem Sinne soll auch der Ausbau von Solarenergie forciert und somit die Ökobilanz des Schienenverkehrs weiter verbessert werden.

Kurzbeschreibung

Der Geschäftsbereich Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur AG erbaute die weltweit erste Photovoltaikanlage für 16,7 Hz Bahnstrom, welche direkt in die Bahn-Oberleitung einspeist – also dort wo der Strom verbraucht wird. In Wilfleinsdorf in Niederösterreich wurde entlang der Ostbahn auf einer Fläche von 2 Hektar das erste derartige Bahnstrom-Photovoltaikkraftwerk errichtet. Die Herausforderung bei dem Vorhaben lag darin, den weltweit ersten Wechselrichter, der den Solarstrom in einphasigen 16,7 Hz Bahnstrom umwandelt, zu entwickeln. Diese Neuentwicklung konnte nach langer Suche mit einer österreichischen Firma umgesetzt werden. Seit Dezember 2014 speisen dort etwa 4.000 Solarmodule über 95 Wechselrichter 16,7 Hz Bahnstrom mit einer Spitzenleistung von
1 MWp direkt in die Bahn-Oberleitung.

Resultate

Die erste erfolgreiche Umwandlung von Solar- in Bahnstrom erfolgte mit der Aufnahme des Probebetriebs im Dezember 2014. Ihre volle Leistung nahm die Anlage im Frühjahr 2015 auf. Seither speisen 7.000 m² Solarpaneele die Energie direkt in die Fahroberleitung ein, was Übertragungsverluste deutlich reduziert. Seit Abschluss der Inbetriebnahme ist die Anlage störungsfrei. Mit einem Erzeugungsvolumen von 1,13 GWh konnten die Erwartungen sogar übertroffen werden. Im Jahr 2015 wurden so 200 Züge bzw. 80.000 Fahrgäste mit grüner Energie von zum Beispiel Wien nach Salzburg transportiert und zusätzlich 400 Tonnen CO2 eingespart.
Die Solaranlage ist mit Wetterdatenerfassungs-, Überwachungs- und Auswertefunktionen ausgestattet. Damit wird das Verhalten der Anlage, der Energieertrag und vieles andere analysiert. Die Erkenntnisse dienen der Planung weiterer Anlagen entlang von Bahntrassen. Auch ist dieses Projekt ein Vorbild für andere Eisenbahn-Infrastrukturbetreiber.

Einreicher

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