Digitaler, interaktiver Schulwegeplaner
Jahr: 2024
Ziele/Ideen
Gefährliche Verkehrssituationen sind auf vielen Schulwegen leider Alltag. Dies zeigt auch die aktuelle Statistik, nach der in Deutschland alle 20 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet wird. Elterntaxis sind hier keine Lösung, sie schaffen andere Gefahren und erziehen Kinder zur Unselbständigkeit. Um Kinder besser auf den Schulweg vorzubereiten und Routen sicherer zu machen, sind Schulwegpläne eine wichtige Hilfestellung. Existierende Schulwegepläne sind meist statisch oder nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Aufgrund der aufwendigen Erstellung gibt es auch viele Schulen, die gar keine Schulwegpläne zur Verfügung stellen können. schulwege.de enthält neben der Routingfunktion und der Gefahrenkarte bereits weitere, relevante OpenStreetMap-Informationen zu Querungshilfen, Ampeln, usw. So können die Schulwegpläne einfach freigeschaltet und kontinuierlich ergänzt werden.
Kurzbeschreibung
Mit dem digitalen, interaktiven Schulwegplaner auf schulwege.de können Eltern und Kinder individuelle, sicherere Schulwege recherchieren. Die Routingfunktion berechnet neben der kürzesten auch sicherere Alternativrouten, die die Eltern mit ihren Kindern zusammen diskutieren und gemeinsam üben können. Die Karte enthält bereits Informationen zu Gefahrenstellen auf der Strecke, die von kommunaler Seite um Fachhinweise zu Verkehrshelfern, Hol- und Bringzonen, usw. ergänzt werden können. Neben dem Aspekt, dass Schulwegpläne anstelle auf Papier nun komplett digital abbildbar sind, beruhen die Daten auf einem innovativen Ansatz. Das Routing basiert auf einer Verkehrssicherheitskarte, die Gefahrenstellen anhand von Unfällen, Gefahrenmeldungen von Verkehrsteilnehmenden und Bremsdaten aus Fahrzeugen identifiziert. Auch Eltern können proaktiv Gefahren melden und die Datenbasis anreichern, die regelmäßig aktualisiert wird. Damit können Schulwege sicherer gestaltet und Elterntaxis vermieden werden
Resultate
Bislang wurden über 50.000 Routen über den digitalen Schulwegeplaner aufgerufen, der zunächst auf dem Verkehrssicherheitsportal gefahrenstellen.de verfügbar war. In verschiedenen Kooperationsprojekten mit Schulen und Kommunen wurde das über das Portal eingeholte Elternfeedback zu Gefahrenstellen für die Verkehrssicherheitsarbeit in der jeweiligen Kommunen genutzt. Aufgrund des großen Interesses seitens Schulen und Kommunen erfolgte die Weiterentwicklung im Rahmen des eigenständigen Portals schulwege.de, dessen Funktionsumfang um wichtige Elemente und Zusatzinformationen für die Schulwegeplanung erweitert wurde. Die bayerische Kommune Waldkraiburg nutzt das umfassende Angebot als erste Pilotkommune in Deutschland. Über regionale Pressemeldungen wurden Eltern über das Routing-Angebot informiert und zum proaktiven Melden aufgerufen. Zudem pflegt die Kommune weitere Inhalte in die Karte ein, wie bspw. aktuelle Baustellen, die die Schulwege beeinträchtigen können. Weitere Orte werden folge
Partner
Institut für Straßenwesen RWTH Aachen University: Entwicklung der Gefahrenscore-Methodik im Rahmen des Forschungsprojekts FeGiS+ mit weiteren Projektpartnern
Heidelberg Institute for Geoinformation Technology: schulwege.de nutzt den OpenRouteService
Stadt Waldkraiburg: Pilotkommune für den Schulwegplaner
Initiative für sichere Straßen GmbH