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Faires Mobilitätskonzept Wiener Neudorf: Aus der UmweltNOT zur KlimaTUGEND

Faires Mobilitätskonzept Wiener Neudorf: Aus der UmweltNOT zur KlimaTUGEND
Elisabeth Kleissner

Ziele/Ideen

Ausgangslage 2015: Wiener Neudorf erstickt im und am Verkehr. 230.000 Kraftfahrzeuge fahren täglich auf der A2, B17,… durch unser Ortsgebiet. Die verkehrsbedingte Lärm- und Schadstoffbelastung gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung und stört das Wohlbefinden im Wohnumfeld. Ein Drittel des motorisierten Individualverkehrs auf den innerörtlichen Hauptstraßen ist „hausgemacht“. Bedingt durch die vom Verkehr verursachte hohe Lärm- und Schadstoffbelastung verbringen viele Wiener NeudorferInnen ihre Freizeit nicht im Ort, sondern suchen außerhalb nach Erholung.
Selbst kürzeste Strecken werden im Alltag mit dem Auto zurückgelegt, weil viele Menschen das Radfahren auf den stark befahrenen Straßen - zu Recht - als zu gefährlich empfinden. Ein Teufelskreis. Diesen durchbrechen wir mit unserem Mobilitätskonzept. Die Streitereien zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern werden bald der Vergangenheit angehören.
Ziel: Reduktion des von uns Wiener NeudorferInnen selbst verursachten motorisierten Individualverkehrs und weniger verparkte Flächen zugunsten von mehr Grünflächen. Fußgänger und Radfahrer zentrierte Planung als Ausgleich für die bisherige Benachteiligung.

Kurzbeschreibung

Mehr Arbeitsplätze als Einwohner: Eine wirtschaftlich starke Gemeinde mit massiven Verkehrsproblemen. Basierend auf dem Leitgedanken „Global denken und lokal handeln“ entwickelten wir ein faires, nachhaltiges Mobilitätskonzept. Dieses steigert als wesentlicher Faktor eines ganzheitlichen Umweltkonzeptes die Lebensqualität in Wiener Neudorf.
Wir verteilen den Straßenraum gerecht und fördern umweltfreundliche Verkehrsmittel: Schmale Gehsteige weichen barrierefreien kombinierten Geh- und Radwegen; Attraktivierung des öffentlichen Raumes; Gratisfahrten mit der Badner Bahn; Bevorzugte Parkplätze für Elektroautos; Förderung klimaschonender Mobilität; Kommunale Mobilitätsbeauftragte beraten individuell.
Die Umsetzung startete im Jahr 2015 mit der Erstellung eines Generalverkehrsplanes. Mit vielen koordinierten und zum Teil unkonventionellen Maßnahmen erhöhen wir die Wohnqualität und werden mit der einhergehenden Treibhausgas-Reduktion unserer Verantwortung als Klimabündnisgemeinde gerecht.

Resultate

- VCÖ Mobilitätspreis NÖ 2016 für „Faire Mobilität: Die Wiener Neudorf-Card als Badner Bahn-Fahrschein“: Die Gemeinde forciert aus Gründen des Klimaschutzes und Eindämmung der verkehrsinduzierten Umweltbelastung die Nutzung der Badner Bahn durch Wiener NeudorferInnen. Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund-Ostregion (VOR) führten zu einer Vereinbarung, dass Inhaber der Wiener Neudorf-Card die Badner Bahn wochentags zum ermäßigten Tarif und an Wochenenden und Feiertagen gratis bis zur Stadtgrenze benützen können.
Diese von der Bevölkerung äußert positiv aufgenommen Maßnahme bewirkt eine Verringerung des „hausgemachten“ Verkehrs auf den Ortsstraßen und fördert gleichzeitig eine sozial gerechtere Mobilität.
- Generalverkehrsplan: Durch unseren Generalverkehrsplan setzen wir gut aufeinander abgestimmte Maßnahmen, deren Synergieeffekte mehr Einsparungen an CO2 zur Folge haben, als es Einzelmaßnahmen hätten. Beispiel: Der letztes Jahr in der Hauptstraße errichtete Radweg spart 2,4 t CO2/Jahr, 6,7 kg NOX, 184 g Partikel (Feinstaub). Durch die Errichtung eines zusammenhängenden Radwegnetzes steigt die Einsparung einzelner Teilstücke überproportional.
- Mobilitätsfolder erstellt und an alle Haushalte verteilt
- Ab 2016: Ausbau des Rad- und Fußwegenetzes nach dem Prinzip der „kurzen Wege“ und in Abstimmung mit den Nachbargemeinden
Radwegbestand 2015: 1100 m
Radwege 2016 und 2017 errichtet: 2100 m
Radwege Bau 2018: 610 m
- nextbike (Fahrradverleihsystem): Erste halbe Stunde gratis
- Radabstellanlagen
- Fahrradleitsystem
- E-Carsharing: Der E-Golf wird von Gemeindebediensteten und BürgerInnen genutzt. Von Juli bis Dezember 2017: 10.000 km = 1,5 t CO2 eingespart.
- 2 E-Ladestationen errichtet, heuer folgen mindestens 3 weitere
- Attraktivere Gestaltung des Straßenraumes
- Ausarbeitung von individuellen Mobilitätskonzepten mit Projektentwicklern von Wohnbau und Betriebsansiedlungen auf Basis der Einschränkung des MIV und Förderung des ÖPNV: Bisher bei drei Großprojekten erfolgreich umgesetzt.
- Jährlich: Mobilitätstag mit Straßensperren
Wem nützt oder hilft das Projekt?
FußgängerInnen, RollstuhlfahrerInnen, RadfahrerInnen, NutzerInnen öffentlicher Verkehrsmittel (Badner Bahn, Autobus) im Gemeindegebiet von Wiener Neudorf; E-Carsharing-NutzerInnen
Der Wiener Neudorfer Bevölkerung durch die Verringerung der Lärm- und Schadstoffbelastung und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Den MitarbeiterInnen (14.000) unserer ortsansässigen Betriebe und BesucherInnen.
Der Bevölkerung der Nachbargemeinden, weil wir durch die rasche Umsetzung des RADLgrundnetzes auf unserem Gebiet unsere Nachbarn motivieren, die Radwege in ihrer Gemeinde weiterzubauen.

Einreicher

Marktgemeinde Wiener Neudorf Frau Dr. Elisabeth Kleissner (Vizebürgermeisterin) Europaplatz 2, 2351 Wiener Neudorf e.kleissner@wiener-neudorf.gv.at 02236/62501-103 0664/88637134 http://www.wiener-neudorf.gv.at/

Partner

VOR: Vertrag: Wiener Neudorf-Card als Badner Bahn-Fahrschein

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