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Mobilitäts-Scouts: Ältere Menschen gestalten eine alternsgerechte Lebenswelt

Ziele/Ideen

Lebensräume alternsgerecht, einladend und zugänglich zu gestalten ist nicht nur Antwort auf den demografischen Wandel, sondern nimmt auch die Bedürfnisse der Menschen ernst, sich möglichst lange selbstständig im öffentlichen Raum bewegen und sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen zu können.

Demografischer Wandel
In Wien waren im Jahr 2016 knapp 400.000 Menschen und damit etwas über 20 Prozent der Gesamtbevölkerung 60 Jahre und älter. Prognosen zeigen, dass der sogenannte Altenquoti-ent, also das Verhältnis der Anzahl der über 64-Jährigen zur Anzahl der 20- bis 64-Jährigen, von 27 Prozent (2014) auf 37 Prozent (im Jahr 2044) ansteigen wird. Die demografische Alterung ist freilich kein Wienspezifikum: Im Jahr 2060 wird beinahe ein Drittel der europäischen Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein.

Altern ist damit nicht ausschließlich eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Auf sie sollten wir rechtzeitig und in vielfältiger Weise vorbereitet sein.




Grundbedürfnis Mobilität
Mobilität ist eine Voraussetzung für ein aktives und selbstbestimmtes Leben. Befragt man ältere Frauen und Männer danach, was Mobilität für sie bedeutet, werden folgende Aspekte genannt:

Mobilität ist ...
... Bewegung und damit ein menschliches Grundbedürfnis.
... Bewegung im Freien, in der Natur oder einer natürlichen Umgebung.
... ein soziales Bedürfnis, wichtig für Integration und Teilhabe.
... Ausdruck persönlicher Autonomie und Freiheit.
... Quell neuer Eindrücke, Anregungen und Abwechslung.
... ein Ausdruck von Lebenskraft.

Nicht umsonst ist auch im österreichischen Seniorenbericht des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz davon die Rede, dass zu einer „entsprechenden Lebensqualität (...) vor allem Mobilität (gehört)“.

Grundbedürfnis Partizipation
Ein besonders wichtiger Faktor ist auch die Möglichkeit zur Partizipation: Die Teilnahme an unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens ist eine entscheidende Voraussetzung für ein aktives, sinnerfülltes und gesundes Leben im Alter.

Eine altersfreundliche Gestaltung der öffentlichen Räume, d. h. eine barrierefreie und zu-gängliche Umgebung mit entsprechenden Angeboten an Diensten, bildet eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe. Öffentliche Stellen und Dienstleister sind einerseits hierfür verantwortlich und profitieren andererseits von einer umfassenden Bereitstellung ihrer Leistungen und dem barrierefreien Zugang zu öffentlichen Räumen für alle – und damit auch für ältere BürgerInnen, NutzerInnen und KonsumentInnen.


Kurzbeschreibung

Das Projekt Mobilitäts-Scouts hat sich zum Ziel gesetzt, die Beteiligungs- und Mitsprachemöglichkeiten von älteren Frauen und Männern bei der alternsgerechten Gestaltung des öffentlichen Raums zu verbessern. Konkret werden ältere Frauen und Männer („Mobilitäts-Scouts“) geschult und dabei unterstützt, gemeinsame Aktivitäten von öffentlichen Stellen, Unternehmen oder Dienstleitungsanbietern sowie älteren Menschen zur Gestaltung alterns-gerechter Lebenswelten anzuregen und zu begleiten.

Themen wie Mobilität oder Zugänglichkeit von Dienstleistungen und des öffentlichen Verkehrs gehören ebenso dazu wie die NutzerInnenfreundlichkeit und attraktive Gestaltung von öffentlichen Räumen.
Mobilitäts-Scouts wird in Wien im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz umgesetzt. Das Projekt hat aber auch eine europäische Dimension: Im Projektkonsortium von "Mobility Scouts" arbeiten – gefördert im Rahmen des Programms Erasmus+ – Organisationen aus fünf EU-Ländern.

Resultate

Mobilität-Scouts startete im Oktober 2016. Bislang stand die Durchführung der Analyse, die Erarbeitung des Trainings-Curriculums sowie der Aufbau der Projektstruktur (Website, Logo) im Vordergrund. Im Rahmen der Analysephase wurden 15 Expertinnen, VertreterInnen von öffentlichen Stellen sowie Interessenvertretungen befragt. Zudem wurde das Projekt bereits an zahlreichen Veranstaltungen präsentiert und Artikel und Berichte in unterschiedlichen Medien publiziert.

Das Training wird in Wien ab Herbst 2017 umgesetzt. Ziel ist es, 10-15 ältere Männer und ältere Frauen dafür zu gewinnen, die Freude und Interesse daran haben, sich in ihrem Lebensumfeld zu engagieren und dazu beizutragen, dieses Umfeld alternsgerechter und lebenswerter zu gestalten. Angesprochen werden Menschen in der nachberuflichen Lebensphase mit einem Interesse an bürgerschaftlichem Engagement.

Einreicher

queraum. kultur- und sozialforschung Herr Mag. Michael Stadler-Vida Obere Donaustraße 59/7a 1020 Wien www.queraum.org +43 1 958 09 11 stadler.vida@queraum.org

Partner

Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz: Fördergeber, Beratung

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