MiHu- Analyse von Kooperationsmöglichkeiten für urbane Midi-Hubs

Einreichende Institution: Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM-AMOR)
Jahr: 2020
MiHu- Analyse von Kooperationsmöglichkeiten für urbane Midi-Hubs

Ziele/Ideen

Das Lieferverkehrsaufkommen im städtischen Bereich wird, nicht zuletzt durch steigenden Online-Handel und dem damit einhergehenden Anstieg der Lieferfahrten von KEP-Dienstleistern, immer größer. Zugleich werden aber auch Logistikflächen im urbanen Raum immer mehr zum knappen Gut. Das Projekt MiHu trägt dazu bei, das Wissen über kooperativ genutzte Logistikflächen als potenzielle Lösungsmöglichkeit zu erweitern. Dabei werden auch die divergierenden Interessen unterschiedlicher Stakeholder-Gruppen bewusst abgefragt und berücksichtigt.

Kurzbeschreibung

Im Projekt MiHu untersuchen Stadt Wien (MA18), BOKU, WU FI-SCM, LNC und FGM gemeinsam die Möglichkeiten der effizienten Nutzung urbaner Logistikflächen durch kooperativ genutzte Midi-Hubs. Midi-Hubs sind mittelgroße, durch mehrere KEP-Dienstleister gemeinschaftlich genutzte Logistik-Hubs, wo Waren und Pakete mit großen Lkw oder per Bahn angeliefert, gebündelt und mit kleineren, umweltfreundlichen Fahrzeugen im Stadtteil ausgeliefert werden können. Im Projekt MiHu werden sowohl ein Beurteilungsrahmen für die Standortwahl von Midi-Hubs ausgearbeitet, als auch die Optionen der Mehrfachnutzung innerhalb des Midi-Hubs untersucht. Ziel des Projektes MiHu ist es, realistische Empfehlungen für Standortwahl und Umsetzung zukünftiger kooperativer Midi-Hubs geben zu können.

Resultate

Stakeholder-übergreifendes kollektives Zielsystem:
Ganz im Sinne des Interessensausgleichs zwischen Verkehrsweg / Lebensraum Mensch / Ökosystem zeichnet sich das Projekt MiHu durch einen Stakeholdergruppen-übergreifenden Ansatz aus. Durch die Entwicklung eines kollektiven Zielsystems, das außerdem nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Ziele der unterschiedlichen Stakeholdergruppen (Stadtverwaltung, Bürgerinnen und Bürger, KEP-Dienstleister ….) berücksichtigt, kann das Projektvorhaben gesamtheitlich bewertet werden.

Simulationsmodell für kooperativ genutzten Midi-Hub:
Im Projekt wird ein kooperativ genutzter Midi-Hub anhand eines generischen Modells simuliert und ein Beurteilungsrahmen für potenziell geeignete Standorte ausgearbeitet. MiHu geht einen wichtigen Schritt weiter als bisher durchgeführte Projekte: Es untersucht Prozesse im Hub, welche üblicherweise separat von einzelnen KEP-Dienstleistern und somit von mehreren Stellen parallel durchgeführt werden, und analysiert Möglichkeiten der Prozesskonsolidierung. Dadurch können Grundlagen für die effiziente Gestaltung und Nutzung urbaner Logistikflächen erarbeitet und Potentiale zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrssektors ausgelotet werden. Auch Möglichkeiten der Mehrfachnutzung dieser Logistikflächen sowie eine effiziente Zu- und Abflusssteuerung zu/von Midi-Hubs werden untersucht.

Generisches Modell zur Standortwahl von Midi-Hubs:
Die Entwicklung eines generischen Modells zur Standortwahl von urbanen Midi-Hubs bietet zukünftigen Vorhaben rund um die Etablierung von Midi-Hubs eine multikriterielle Entscheidungsunterstützung auf Basis qualitativer und quantitativer Faktoren. Dafür wird die Methode des Analytischen Hierarchieprozesses (AHP) angewendet, der auch die Sicht verschiedener Stakeholdergruppen einfließen lässt.

Impact-Abschätzung:
Ein generisches Optimierungsmodell erlaubt die Analyse des mit dem Midi-Hub in Verbindung stehenden Stadtverkehrs sowie dessen Potenzials für eine Verkehrsverminderung und somit auch für die Reduktion von Emissionen in urbanen Gebieten.
 

Einreicher

Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM-AMOR)

Partner

Stadt Wien MA18: Projektpartner

Universität f. Bodenkultur: Projektpartner

WU Wien, Institut für Supplychain-Management: Projektpartner

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