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Automatisiertes Fahren als Chance für den ruralen Raum. Eine Analyse der Akzeptanz und möglicher Mobilitätsverhaltensänderungen von SeniorInnen als potentieller NutzerInnengruppe

Ziele/Ideen

Die Automatisierung und Digitalisierung des Verkehrssystems wird als Entwicklungstrend im Mobilitätsbereich betrachtet. In Anbetracht der erwarteten demographischen Entwicklungen in den kommenden Jahren, sprich einer immer älter werdenden Bevölkerung, sind besonders ältere VerkehrsteilnehmerInnen als potentielle Profiteure des automatisierten Fahrens hervorzuheben. Im ruralen Raum kann sich die Pkw-dominierte Mobilität mit zunehmendem Alter, aufgrund des Gesundheitszustandes als problematisch erweisen, und die Gefahr der Immobilität bergen. Als Lösung für eine geringere Abhängigkeit vom privaten Pkw für SeniorInnen in ländlichen Gebieten nehmen bedarfsgerechte automatisierte Mobilitätsangebote einen hohen Stellenwert ein.
Zu berücksichtigen gilt es, dass das Potential automatisierter Mobilitätsangebote nur dann ausgeschöpft werden kann, wenn die Angebote akzeptiert und in weiterer Folge genutzt werden. Die stetige Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen in den letzten Jahren zeugen vom Potential der Automatisierung im Verkehrsbereich, offen bleibt jedoch wie aufgeschlossen potentielle NutzerInnen gegenüber der Technologie sind und wie groß ihr Vertrauen ist.

Kurzbeschreibung

In der Masterarbeit wurde das Potential des automatisierten Fahrens für den ländlichen Raum, welcher infolge einer ausgedünnten Siedlungsstruktur durch eine Pkw-orientierte Mobilität geprägt wird, untersucht. Im Fokus der Arbeit stehen Personen mit eingeschränkter Mobilität, insbesondere ältere VerkehrsteilnehmerInnen, die als mögliche Profiteure des automatisierten Fahrens gelten. Die Arbeit widmet sich der Frage, ob automatisierte Mobilitätslösungen zu einer gesteigerten Mobilitätsteilhabe vulnerabler NutzerInnengruppen führen können. Es wurde die Nutzungsbereitschaft von SeniorInnen zur automatisierten Mobilität erörtert und mögliche Akzeptanzhürden untersucht. Als Basis wurde das aktuelle Mobilitätsverhalten von SeniorInnen im ländlichen Raum analysiert und etwaige Schwierigkeiten bei der Erfüllung ihrer Mobilitätsbedürfnisse erhoben.

Resultate

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass SeniorInnen, zumeist durch fehlendes Vertrauen in die Technik und Sicherheitsbedenken, eine geringe Nutzungsbereitschaft aufweisen. Trotz einer aufgezeigten Pkw-Dominanz beim aktuellen Mobilitätsverhalten, werden alternative Nutzungsformen, z.B. Taxi nach Bedarf, bevorzugt. Zusammenfassend deuten die Resultate darauf hin, dass das automatisierte Fahren für vulnerable NutzerInnengruppen mit eingeschränkter Mobilität eine Erhöhung der Unabhängigkeit beim Zurücklegen von Wegen bedeuten kann.
Die Ergebnisse dieser Masterarbeit unterstreichen, dass neben den technischen Weiterentwicklungen noch vielseitige Anstrengungen notwendig sind, um die Akzeptanz der Bevölkerung, insbesondere von älteren Personen, zu erhöhen.
Die Umsetzung vielfältiger Maßnahmen, dazu zählt die Implementierung von Pilotprojekten, sind eine erforderliche Voraussetzung, um die Nutzungsbereitschaft zu erhöhen. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass mehr Information und Aufklärung die Grundlage zur Erhöhung des Vertrauens und dem Abbau von Ängsten im Zusammenhang mit dem automatisierten Fahren ist.

Diese Erkenntnisse sind wichtig, um bereits in frühen Phasen der Entwicklung des automatisierten Fahrens, nutzerInnenorientierte Ansätze zu verfolgen, um so die Nutzungsbereitschaft zu erhöhen. Ohne Akzeptanz der potentiellen NutzerInnen, kann das Potential automatisierter Mobilitätslösungen nicht ausgeschöpft werden.

Einreicher

Frau BSc Lena Radics, lena_radics@gmx.at
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