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Guide2Wear - Mobil mit Wearable Devices

Guide2Wear - Mobil mit Wearable Devices
Fraunhofer Institute for Transportation and Infrastructure Systems (IVI)

Ziele/Ideen

Fehlende Informationen gehören zu den wichtigsten Barrieren für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie intermodalen Mobilitätsverhaltens (Kombination verschiedener Verkehrsmittel auf einem Weg). Die Verfügbarkeit von Informationen hat sich durch das mobile Internet deutlich verbessert, indem komplexe Informationen während eines Weges abgerufen werden können. Dies ist beispielsweise im Störfall (Ausfall eines Fahrzeugs, Verkehrsbehinderung…), aber auch bei spontanen Änderungen geplanter Handlungen (neues Ziel…) wichtig. In diesem Zusammenhang war und ist das Smartphone das relevante Informationsmedium.
In den letzten Jahren sind neue Smart Devices auf den Markt gekommen. Diese Ausgabegeräte werden nicht mehr in der Hand getragen (Smartphone = Portable), sondern angezogen (Wearables). Beispiele sind Smartglasses, Smartclothes oder Smartwatches. Sie haben das Potential, bei unverändertem Informationsinhalt den Informationsbezug weiter zu vereinfachen: Sie erhöhen die Handlungsfreiheit, indem NutzerInnen das Ausgabegerät nicht mehr in der Hand halten müssen. Dies kann beispielsweise für Personen, die Kinder begleiten oder Gepäck transportieren, aber auch mobilitätseingeschränkte Personen relevant sein. Insbesondere FahrradfahrerInnen, die das Smartphone während der Fahrt ohne Halterung nicht nutzen können und dürfen, ermöglichen Wearable Devices neue Bewegungsspielräume. Wenn VerkehrsteilnehmerInnen ihre Aufmerksamkeit nicht mehr auf ein in der Hand getragenes Gerät richten oder sich in einem öffentlichen Fahrzeug besser festhalten können, steigt zudem die Verkehrssicherheit.
Herausforderung des Projekts Guide2Wear war, ein Wearable Device und eine Applikation auszuwählen, zu konfigurieren, zu entwickeln und zu testen, die intermodales Mobilitätsverhalten und insbesondere die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern und auf eine breite gesellschaftliche Akzeptanz stoßen.

Kurzbeschreibung

Im europäischen Forschungsprojekt Guide2Wear ("Der tragbare Lotse") wurde der Prototyp einer Tür-zu-Tür-Navigationsapp für eine Smartwatch entwickelt. Die App informiert optisch, akustisch und/oder durch Vibration in Echtzeit für einen gewählten Weg über öffentliche Verkehrsmittel (zu verwendende Linie, Abfahrtsort und -zeit, Umsteigehaltestelle(n), Anzahl bis dort zu passierenden Haltestellen...), Fußwege und Bike-Sharing-Angebote. Die App erhöht Handlungsfreiheit und Nutzungskomfort öffentlicher und aktiver (zu Fuß gehen, Fahrradfahren) Verkehrsmittel, sowie ihrer Kombination auf intermodalen Wegen, da kontinuierlich Informationen bezogen werden ohne ein Ausgabegerät in der Hand halten zu müssen. Dadurch fördert sie umweltfreundliches Verkehrsverhalten. Grundlage der Prototypenentwicklung waren umfangreicher Grundlagenuntersuchungen zu Anforderungen potentieller NutzerInnen und Einsatzmöglichkeiten, abschließend wurde in Wien ein NutzerInnentest durchgeführt.

Resultate

Der Prototyp einer Tür-zu-Tür-Navigations-App zur Förderung intermodalen Mobilitätsverhaltens und der Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel (Zufußgehen, Fahrradfahren, ÖV-Nutzung) für eine Smartwatch wurde entwickelt.
Der Prototyp wurde in einem NutzerInnen-Test in Wien auf Nutzbarkeit, Nützlichkeit, NutzerInnen-Akzeptanz und plausible Mobilitätsverhaltenswirkungen untersucht. Die Navigations-App ist intuitiv verständlich, leicht zu bedienen und seine Anzeigen sind hilfreich – wobei außerhalb des Einflussbereichs des Projektteams liegende Einschränkungen hinsichtlich der verfügbaren Hardware (die verwendete Smartwatch hatte keine Kompassfunktion, was die kleinräumliche Orientierung erschwerte) und der Datengrundlage von den NutzerInnen angemerkt wurden. Mobilitätsverhaltenswirkungen werden vor allem im Bereich der ÖV-Nutzung und hier insbesondere der Routenwahl (Routen mit kürzeren Umsteigevorgängen) und bei Fußwegen erwartet.
Die Dresdener Verkehrsbetriebe (DVB) planen, den Prototypen weiterzuentwickeln.

Einreicher

Universität für Bodenkultur

Partner

FACTUM Chaloupka & Risser OG: Projektpartner

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewand: Projektleitung

Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftl: Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftl

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