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Walk Your City - Forcierung des Fußgängerverkehrs in Städten anhand verhaltensbasierter und spielerischer Nudges

Walk Your City - Forcierung des Fußgängerverkehrs in Städten anhand verhaltensbasierter und spielerischer Nudges
yverkehrsplanung

Ziele/Ideen

Das British Journal of Sports Medicine veröffentlichte im Juni 2018 ein Themenheft, in dem unter anderem die positiven Effekte des Zufußgehens wissenschaftlich dokumentiert werden und auf die umweltschonenden Effekte hingewiesen wird. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt jedoch, dass Fußgängermobilität immer mehr an Stellenwert verliert, obwohl Städte zunehmend aufgrund hoher Feinstaubbelastungen Alarm schlagen. In vielen Städten ist eine Stagnation oder sogar ein Rückgang von ausschließlichen Fußwegen zu verzeichnen. Doch exakte Aussagen zur Entwicklung des Fußgängerverkehrs lassen sich nicht treffen, weil kurze Fußwege, ebenso wie Wegetappen, in Mobilitätserhebungen nur unzureichend erhoben werden. Die existierenden Forschungsergebnisse und die vielen Forschungslücken spiegeln den geringen Stellenwert des Fußgängerverkehrs innerhalb eines modernen Gesamtverkehrssystems wider. Hier setzt das Projekt „Walk your City“ an, das die Forcierung der Fußgängermobilität zum Ziel hat und mit der Interventionsentwicklung und -umsetzung den bereits lang anhaltenden Negativtrend verlangsamen bzw. umdrehen möchte. Im Fokus stehen Zielgruppen in einer Umbruchsituation (neu zugezogene BewohnerInnen und StudentInnen, MigrantInnen), die ihr Mobilitätsverhalten an die neue Situation anpassen müssen und somit offener für neue und nachhaltige Mobilitätsformen sind.

Kurzbeschreibung

Mit dem Projekt „Walk Your City“ wird das Ziel verfolgt, die Bedeutung des Zufußgehens wieder ins kollektive Bewusstsein zu bringen und auf individueller Ebene langfristig den Anteil der Fußwege zu erhöhen. Dies soll neben neuen Technologien und kreativen Kampagnen mit Hilfe des hochaktuellen Nudging-Ansatzes gelingen. Nudging verstehen wir als bottom-up Ansatz, bei dem die Bedürfnisse der Zielgruppen gehört werden und eine praxisnahe Projektumsetzung angestrebt wird. Das Forschungsdesign wird in Bezug auf die Akzeptanz, Funktionalität sowie Usability iterativ in Fokusgruppen, internen Labortests und ExpertInnenworkshops getestet. Kreative öffentlich sichtbare Kampagnen in der Stadt Graz stellen in Verbindung mit der Konzeption und Entwicklung einer innovativen Begleit-App den zentralen Output dar.

Resultate

Die Projektergebnisse liefern einen bedeutenden Mehrwert für unterschiedliche Zielgruppen:
Im Speziellen profitieren die StudienteilnehmerInnen durch eine gesundheitsfördernde, nachhaltige und suffiziente Mobilität. Vor allem neuen BewohnerInnen wird auf spielerische und kreative Art und Weise die Möglichkeit geboten, ihre Stadt zu Fuß zu erkunden und kennenzulernen. Prinzipiell soll jedoch eine breite Öffentlichkeit vor allem durch die Kampagnen vor Ort angesprochen und für die Vorteile des Zufußgehens sensibilisiert werden. Somit trägt das Projekt u.a. auch zu einer Aufwertung und zum Aufbau einer eigenständigen “FußgängerInnen”-Kultur bei.

Aus wissenschaftlicher Sicht werden mittels empirisch erhobener Feldtestdaten erstmalig Erkenntnisse gewonnen, ob bzw. wie der Nudging-Ansatz bzw. darauf fußende Interventionsformen in Kombination mit Kampagnen vor Ort für eine gezielte Forcierung des Fußgängerverkehrs geeignet sind.

Auf übergeordneter Ebene profitieren Kommunen durch die immanenten Projektziele, die den ambitionierten verkehrs- und stadtpolitischen Leitzielen wie z.B. Umkehrung des zunehmenden Bewegungsmangels, verstärkte Klimaschutz- und Energieeffizienzbemühungen sowie die Reduktion zunehmender Belastungen durch den motorisierten Individualverkehr (z.B. Zunahme Schadstoffemissionen, Flächenversiegelung, Lärm, Staus) entsprechen bzw. diese unterstützen.

Einreicher

yverkehrsplanung GmbH

Partner

Karl-Franzens-Universität Graz: Forschungsarbeit im Bereich Gesundheits- und Bewegungsförderung

ovos media GmbH: Mag. Arch. Jörg Hofstätter

MANAGERIE e.U.: Maria Reiner

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