Aktiv-mobile Flächennutzung in urbanen Räumen - FAIRSPACE
Ziele/Ideen
Die Notwendigkeit der Etablierung neuer Tools und Indikatoren ist eindeutig gegeben. In den durchgeführten Workshops wurde deutlich, dass es für konkrete Planungsprojekte ein geeignetes und leicht verständliches Argumentations- und Kommunikationsmittel bedarf, welches die häufig nicht faire Verteilung des öffentlichen Raumes aufzeigt. Des Weiteren wurde die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Anwendung autoorientierter Richtlinien gestellt. Diese „Querschnittsplanung“ führt dazu, dass Kompromisse oftmals zu Lasten des “flexibleren” Rad- und Fußverkehrs gemacht werden, da der MIV richtlinienkonform geplant werden müsse. Auch zur Argumentation einer Stellplatzreduktion, welche von BezirkspolitikerInnen möglicherweise aus Angst um die WählerInnengunst nicht vollzogen wird, wird das FAIRSPACE-Planungstool als sinnvoll erachtet, um entsprechende Argumente zur Flächeninanspruchnahme im öffentlichen Raum für EntscheidungsträgerInnen als auch BürgerInnen besser zu vermitteln.
Kurzbeschreibung
Gegenwärtig erfolgt die Planung von Straßenräumen vorrangig im Querschnitt. In der Praxis sind die in den Richtlinien und Planungshandbüchern vorgegebenen Mindestbreiten einzuhalten. Dies entspricht keinerlei einer effizienten Nutzung öffentlicher Räume, in denen ein starker Wettbewerb zwischen Fuß- und Radverkehr, Öffentlichem Verkehr und Kfz-Verkehr um begrenzt vorhandene Flächen besteht. Daher ist eine Bezugseinheit zum Vergleich der einzelnen Verkehrsmittel erforderlich. FAIRSPACE erforschte neue Indikatoren für eine Planung, welche die Flächeneffizienz nachhaltiger und aktiver Mobilität einbezieht. Dazu wurde die Nutzung öffentlicher Räume unter Berücksichtigung der zeitlichen Flächeninanspruchnahme untersucht, um ein „faires“ Gesamtbild der Flächennutzungen darstellen zu können. Das zentrale Ziel bei der Entwicklung des Planungstools war die Einbeziehung der zeitlichen Flächeninanspruchnahme öffentlicher Räume.
Resultate
Erfolge und Wirkungen des FAIRSPACE-Planungstools könnten sich bei konkreten Planungen den öffentlichen Raum betreffend zeigen, da es seine Stärke insbesondere in der Praxis ausspielen kann. Dabei geht es nicht ausschließlich um die verkehrliche, sondern ebenso um weitere Funktionen des öffentlichen Raumes wie Erholung, Aufenthalt oder Spiel und Sport. Die Darstellung der Flächeneffizienz und eine daraus resultierende Planung und Umsetzung würden positive Effekte sowohl auf ökologischer als auch auf der sozialen Ebene nach sich ziehen. Geringere Versiegelung und mehr Begrünung, weniger MIV und damit geringere Lärm- und Luftbelastung etc. sowie eine gerechtere Flächenverteilung, multifunktional und generationenübergreifend nutzbare Flächen stellen lediglich einen Auszug weitreichender positiver Effekte und Wirkungen dar.
Partner
Prisma solutions EDV-Dienstleistungen GmbH: Konsortialpartner
Besch und Partner KG: Konsortialpartner