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Grätzloase

Grätzloase
Daniel Auer

Ziele/Ideen

Freiräume sind in der Stadt - und hier vor allem in dichter verbauten Gebieten - ein rares Gut, weshalb eine vielfältige Nutzung der vorhandenen Räume von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Stadtentwicklung ist. (s. Stadtentwicklungsplan 2025, Smart City Rahmenstrategie) Zudem sind sie derzeit noch sehr ungleich verteilt, da der AUtoverkehr weiterhin die dominante Nutzungsform darstellt und auch kommerzielle Nutzungen zunehmen. Die faire Verteilung städtischer Freiräume unter allen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern unter besonderer Berücksichtigung von Personengruppen, die besonders auf sie angewiesen sind (wie etwa ältere Personen, Kinder und Personen mit geringerem Einkommen), ist daher eine bedeutende Herausforderung für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Zudem gibt es von Seiten der Stadtbevölkerung zunehmend das Interesse, ihr Lebens- und Wohnumfeld aktiv mitzugestalten. Das Bedürfnis, einen Beitrag zur Aufwertung städtischer Freiräume zu leisten und die Menschen im Stadtteil zusammenzubringen, wächst.
Dabei steigt auch das Bewusstsein für die Folgen der Klimakrise in Form von städtischen Hitzeinseln. Es besteht die Herausforderung, städtische Freiräume zu begrünen und eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Stadtbevölkerung anzuregen.

Kurzbeschreibung

Das Aktionsprogramm Grätzloase lädt alle Wienerinnen und Wiener sowie engagierte Vereine, Schulen und lokale Unternehmen dazu ein, Aktionen zur vielfältigen Nutzung des städtischen Freiraums umzusetzen. Diese sollen städtische Freiräume auf kreative Weise nutzen, für alle offen sein, zum Mitmachen einladen und das Miteinander der GrätzlbewohnerInnen fördern. Sie können einmal oder innerhalb eines Jahres auch öfter stattfinden.
Die durch eine Jury prämierten Einreichungen erhalten durch den Verein Lokale Agenda 21 Wien professionelle Unterstützung für die Umsetzung. Zentral ist hierbei eine finanzielle Unterstützung von bis zu € 4.000,00 sowie fachliche Beratung in Bezug auf Projektentwicklung, das Einholen von Genehmigungen u.ä.

Resultate

Das Aktionsprogramm Grätzloase ist seit dem Jahr 2015 aktiv. Seitdem stieg die Zahl der Einreichungen sowie die der umgesetzten Aktionen beständig an. Im Jahr 2019 gingen 170 Einreichungen ein und zum aktuellen Zeitpunkt werden 86 Aktionen umgesetzt. Im gesamten Projektverlauf wurden über 300 Aktionen umgesetzt. Bei diesen kann es sich um sich wiederholende Veranstaltungen oder um dauerhaftere Gestaltungen von Parkspuren, Gehsteigen oder Plätzen handeln. Bei allen steht das gute Zusammenleben im Grätzl und das soziale Miteinander im Vordergrund. Insbesondere Parklets - für alle zugängliche Freiräume in der Parkspur - erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Jahr 2019 werden hiervon 63 umgesetzt. Diese von Anrainerinnen und Anrainern liebevoll gestalteten Wohlfühloasen schaffen neue Freiräume ohne Konsumpflicht vor allem im dicht verbauten Stadtgebieten. Oftmals setzen sie konkrete Angebote für unterschiedliche Personengruppen. So sind alle mit Sitzgelegenheiten ausgestattet, wovon Fußgängerinnen und Fußgänger und hier besonders ältere und jüngere Personengruppen besonders profitieren. Auch für Kinder gibt es oftmals spezielle Angebote in Form von Sandkisten und anderen Spielgelegenheiten. Andere Parklets setzen einen Schwerpunkt auf die Reparatur von Fahrrädern oder erhöhen vor Schulen die Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler, indem sie einen zusätzlichen Aufenthalsraum bieten und zugleich als Abgrenzung zur Fahrbahn fungieren. Auf einigen werden Sprachcafés oder Deutschkurse abgehalten und wieder andere haben spezielle Angebote für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
Im Sinne der Umweltverträglichkeit ist zu erwähnen, dass der Großteil der Parklets Grünelemente wie Hochbeete, Blumenkisten bis hin zu Rasenflächen und Bäumen aufweist. Insbesondere letztere erfreuen sich im Jahr 2019 besonderer Beliebtheit. Parklets ermöglichen dadurch temporäre Begrünungen in den heißen Sommermonaten und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag fürs Mikroklima und die Hitzereduktion in der Stadt.

Einreicher

Verein Lokale Agenda 21 Wien
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