Wir verwenden Cookies um Ihnen bestmöglichen Service zu bieten. Indem Sie diese Seite nutzen, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Wir sind mobil

Wir sind mobil
Wiener Linien

Ziele/Ideen

Die durchgeführte Mobilitätsanalyse hat aufgezeigt das der interne Modal Split der Wiener Linien (MitarbeiterInnen), verglichen mit dem Modal Split der Arbeitswege der gesamten Wiener Bevölkerung einen überproportionalen MIV-Anteil aufweist. Aktive Mobilität spielt am Arbeitsweg eine untergeordnete Rolle. Demgegenüber steht ein vergleichsweiser hoher MIV-Anteil am Arbeitsweg. Dieser spezifische Modal Split ist unter anderem dem Umstand geschuldet, dass die Hälfte der Wiener Linien-Mitarbeiterinnen im Fahrdienst tätig sind, mit Dienstzeiten zwischen 4:00 Uhr und 2:00 Uhr und teilweise unterschiedlichen Start- und Endorten innerhalb eines Dienstes. Die betrieblichen Rahmenbedingungen wie Dienstzeiten, eine Vielzahl an Dienststellen über das gesamte Stadtgebiet verteilt und unterschiedliche Dienstmodelle (Schichtbetrieb, Gleitzeitmodell, Fahrdienst) haben enorme Auswirkung auf das Mobilitätsverhalten der MitarbeiterInnen und stellen damit eine große Herausforderung für die Implementierung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements dar. Umso wichtiger ist es ein breit gefächertes Maßnahmenbündel anzubieten das langfristig in den Unternehmensalltag integrierbar ist, und kostenneutral negative Auswirkungen von Verkehr zur Erfüllung des Dienstzweckes reduziert.

Kurzbeschreibung

Die Wiener Linien starteten im Jahr 2018 mit dem Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Primäre Zielsetzung ist die Veränderung des unternehmenseigenen Modal Split von Arbeits- und Dienstwegen. Autofahrten sollen auf klimaverträgliche Alternativen wie den Öffentlichen Verkehr, den Rad- oder Fußverkehr verlagert werden. Nach einer neunmonatigen Analysephase, in der das Mobilitätsverhalten erhoben wurde, sowie Erreichbarkeitsanalysen für die 13 wichtigsten Dienststellen im Stadtgebiet Wien durchgeführt wurden, startete im Sommer 2019 die Umsetzungsphase des Projekts. Durch eine Bündelung von Maßnahmen aus den Bereichen Kommunikation und Information, Infrastruktur, Serviceangebote und innerbetriebliche Vereinbarungen sollen die Mobilitätskosten für den Arbeitgeber und für die Beschäftigten reduziert, die Arbeitgeberattraktivität gesteigert und die durch den Autoverkehr verursachten negativen Auswirkungen auf die Umwelt verringert werden.

Resultate

Als erste Maßnahme des Projektes „Wir sind mobil“ wird seit Herbst 2019 an alle neuen MitarbeiterInnen eine „Willkommens-Broschüre“ ausgegeben, die Informationen zu den bestehenden internen Mobilitätsangeboten der Wiener Linien bietet sowie detaillierte Informationsblätter zum konkreten Infrastruktur- und Mobilitätsangebot sowohl der Wiener Linien selbst, als auch durch Sharing Mobilität Anbieter im Einzugsgebiet der wichtigsten Dienststellen beinhaltet. Damit ist es gelungen dem Informationsdefizit hinsichtlich verfügbaren Mobilitätsangeboten aktiv entgegenzuwirken. Der damit verbundene Anstoß über den Weg zur Arbeit gleich zur Beginn des Dienstantritts nachzudenken ist essentieller Bestandteil des Wiener Linien-BMM
Im Bereich Radverkehr wird die Radparkinfrastruktur an den Dienststellen sukzessiv verbessert. An der Dienststelle Direktion Erdberg (ca. 1000 MitarbeiterInnnen) wurde im Mai 2020 eine neue Fahrradgarage mit 130 Stellplätzen, Sanitäranlagen, Spinden und einer Radservicestation errichtet. Zusätzliche stehen 10 E-Fahrräder und 2 Falträder für Dienstfahrten zur Verfügung. Für die Unternehmenskommunikation wurde ein E-Lastenfahrrad angeschafft, das im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sein wird und Informationsaktivitäten rund um die Wiener Linien unterstützt.
Die Auslastung der neuen Fahrradgarage lag im Mai bereits bei 40%, und auch die Dienstfahrräder werden regelmäßig genutzt. Der Radverkehr hat durch diese beiden Maßnahmen spürbar an Bedeutung am Standort Direkion Erdberg gewonnen.
Bis Ende September werden die Radabstellanlagen an 4 weiteren Dienststellen erneuert. Ziel ist es über die nächsten Jahre alle Dienststellen mit zeitgemäßen und anspruchsgerechten Abstellanlagen auszustatten (inkl. Wetterschutz, Rahmenversperrmöglichkeit) und auch das Dienstfahrradsystem weiter auszurollen.
Als weitere Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs am Arbeitsweg werden im Juli 2020 an 3 Dienststellen Fahrradservicetage für MitarbeiterInnen angeboten zu denen die Privat-Fahrräder der MitarbeiterInnen gewartet werden können.
Um auch PendlerInnen ein attraktives Angebot bieten zu können wird ab September 2020 eine Mitfahrbörse, organisiert durch das Unternehmen Carployee für 3 Monate getestet. Nach der Testphase wird eine Überführung in einen Regelbetrieb zur Bündelung von Arbeitswegen in möglichst wenigen PKW. Ziel der Maßnahme ist es den Besetzungsgrad in Pendlerfahrzeugen zu erhöhen und gleichzeitig den sozialen Austausch im Unternehmen zu fördern.
Die Mobilitätsanalyse hat aufgezeigt, dass MitarbeiterInnen aus dem Fahrdienst verstärkt auf Sharingangebote zurückgreifen. Um dieses Mobilitätsbedürfniss von Unternehmensseite zu unterstützen wird eine Kooperation mit ÖAMTC Easy Way forciert. Ab Juli 2020 können Wiener Linien MitarbeiterInnen die ÖAMTC Easy Way Moped zu vergünstigten Tarifen nützen. Außerdem wird das Bediengebiet von ÖAMTC Easy Way Sharing Mopeds auf ausgewählte Wiener Linien Dienststellen ausgeweitet.
Bei allen Maßnahmen wird darauf geachtet die interne BMM-Marke und das Wissen über „Wir sind mobil“ bei den MitarbeiterInnen zu verankern. Im Wiener Linien Intranetbereich wurde ein eigener „Wir sind mobil“ Bereich eingerichtet, der alle Informationen rund um die Mobilität am Arbeitsweg abbildet. Um das Projekt langfristig erfolgreich umsetzen zu können wurden 2 Personen als „Kümmerer“ beauftragt, die die Institutionalisierung des BMM vorantreiben.

Einreicher

Wiener Linien GmbH & Co KG
auf Facebook teilen twittern