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Indoor Navigation und Kommunikation im ÖPNV für Blinde und sehbeeinträchtugte Personen

Ziele/Ideen

Die Problemstellungen, welche durch das Projekt angesprochen und gelöst werden, sind die Indoor-Navigation, die Fahrzeugkommunikation sowie die Navigationshilfe speziell für Personen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Blindheit.
Aktuelle Navigationsapplikationen verwenden die vom Smartphone bereitgestellte Position, welche im Indoor Bereich entweder nicht verfügbar ist, oder sehr ungenau ist. Speziell Personen mit einer Sehbeeinträchtigung, benötigen jedoch eine vertrauenswürdige Navigationslösung um eine Zielführung wie zum Beispiel am Grazer Hauptbahnhof zu ermöglichen.
Die direkte Kommunikation zu Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs, wie der Auskunft welche Straßenbahnlinie gerade vorgefahren ist oder welches die nächste angefahrene Haltestelle ist, ist prinzipiell möglich, jedoch benötigt man hierfür aktuell ein extra zu erwerbendes Endgerät. Mit der Entwicklung einer Smartphone-basierten Lösung, sowie der direkten Einbindung in die Navigationsapplikation, ist diese Kommunikation effizient und barrierelos verwendbar.
Für den Fall, dass die Navigationsapplikation versagt, wurde eine Navigationshilfe implementiert. Hiermit kann ein Verwandter, Freund oder Operator angerufen werden, welcher dann die Informationen der aktuellen Route, der aktuellen Position des Endnutzers erhält. Zusätzlich kann dieser das Kamerabild des Smartphones einsehen, und dem Endnutzer sprachlich Auskunft geben, wo dieser sich befindet.

Kurzbeschreibung

Blindheit und Sehbeeinträchtigung schränkt die Mobilität im öffentlichen Verkehr ein, dies ist jedoch lediglich auf eine Informationseinschränkung zurückzuführen und kann durch richtiges Informationsmanagement weitestgehend ausgeglichen werden.
Um diese Einschränkung zu vermindern, wurde ein autonomes, Indoor-fähiges Navigationssystem entwickelt, welches in Echtzeit Routendaten der öffentlichen Verkehrsmittel miteinbezieht.
Hiermit ist es möglich, Routen zu planen, während des Umsteigens zwischen Fahrzeugens den Fußweg zu navigieren, und den öffentlichen Fahrzeugen einen Einstiegs- oder Ausstiegswunsch an den Boardrechner zu senden.
Zusätzlich kann über ein spezielles Modul gezielt und einfach Navigationshilfe über Videotelefonie angefordert werden.
Die im Projekt entstandene Applikation konnte im April 2018 am Hauptbahnhof Graz durch mehrere Endnutzer erfolgreich demonstriert werden.

Resultate

Die beschriebene Navigationsapplikation wurde im Projekt entwickelt, und schließlich am 11.04.2018 im Rahmen einer Demonstration und nach Genehmigung des Bahnhofbetreibers am Hauptbahnhof Graz mit mehreren Endnutzern getestet.
Die Indoor-Navigation konnte demonstriert werden, und die Zielführungsanweisungen wurden durchgreifend bei allen Testpersonen korrekt und zeitgerecht wiedergegeben. Die Navigationshilfe wurde erfolgreich anhand mehrerer Szenarien getestet, und die Kommunikation wurde anhand der Buslinie 52 mit multiplen Einstiegs- und Ausstiegswünschen durch die Endnutzer demonstriert.
Teilergebnisse der Demonstration wurden in einem Video exemplarisch festgehalten, siehe: https://www.youtube.com/watch?v=lwKxcpQPEYs
Die Ergebnisse des Projekts, falls umgreifend umgesetzt, helfen primär Personen mit Sehbeeinträchtigung im öffentlichen Personennahverkehr. Aufgrund der Funktionsvielfalt des Systems erweitert sich dessen Zielgruppe noch zusätzlich um ältere Menschen (z.B. Demenzkranke oder allgemein unsichere Personen), ortsunkundige Touristen und sogar Gehörlose, und verschafft diesen Menschen Sicherheit bei der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel.

Einreicher

Institut für Geodäsie, Technische Universität Graz Herr Thomas Moder Steyrergasse 30, 8010 Graz thomas.moder@tugraz.at 0316 873 6832

Partner

FH JOANNEUM GmbH – Energie, Verkehrs- und Umweltmanagement: Projektpartner

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